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Epischer Trip nach Australien Teil 2

  • lisaluger
  • 23. Feb.
  • 74 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. März




 Wir konnten unseren Reiseblog wegen technischer Probleme und des nicht so gut funktionierenden Internets auf Reisen nicht aktualisieren. Jetzt sind wir wieder zu Hause und haben ihn nun fertig gestellt. Wir nennen dieses Update Teil 2.


6. Sydney

 

17. Februar 2025

 

Lisa:

Heute war unser letzter Morgen im Wohnmobil. Dank der Heizung war es in unserem Wohnmobil in der Nacht schön warm, außer wenn man den Metallwänden des Fahrzeugs zu nahe kam, da es keine Isolierung hatte. Dave musste mich um 7 Uhr morgens wecken, weil ich so müde war und ewig hätte weiterschlafen können. Aber wir mussten fertig packen, frühstücken und dann zwei Stunden fahren, um unser Wohnmobil außerhalb von Sydney abzuliefern. Bei der Abgabe gab es keine Probleme. Der Schaden an der Windschutzscheibe durch einen Stein, den einer der Lastzüge auf dem Weg zu den Blue Mountains aufgewirbelt hatte, wurde von unserer Versicherung übernommen. Wir informierten sie über die vielen (kleineren und größeren) Mängel des Wohnmobils, versicherten ihnen aber, dass wir ansonsten eine tolle Zeit hatten. Dann buchte Dave für uns ein Uber-Taxi zum Hotel in Sydney, weil die Züge streikten.

 

Wir kamen sicher in unserem Hotel, dem Mantra Sydney Central in Haymarket, an. Wir genossen es sehr, dass wir mehr Platz hatten, um uns zu bewegen und mehr als einen halben Meter voneinander entfernt zu sitzen. Dave brauchte keine Angst mehr zu haben, sich den Kopf an einem Schrank zu stoßen, und freute sich, aufrecht gehen zu können. Man musste sich nicht mehr am anderen vorbei quetschen und den Bauch einziehen, wenn man die Position wechseln oder auf die Toilette oder in den Ess-/Schlafraum gehen wollte. Wir richteten uns schnell ein, und dann war es an der Zeit, Sydney zu erkunden. Meine Sandalen waren kurz davor, auseinanderzufallen, und hier war die Zeit und der Ort, um in einem der vielen Outdoor-Bekleidungsgeschäfte in Sydney neue zu kaufen. Ich hatte in Apollo Bay die Sandalen einer Frau bewundert. Es waren Keen Sandalen, eine bekannte amerikanische Marke. Und nach ein paar Besuchen in einigen Outdoor- Läden fanden wir ein Paar „Keen Whisper Sandals“, in meiner Größe, im Angebot und auch noch zum halben Preis. Sie kosteten ein Drittel des Preises, den ich im Vereinigten Königreich hätte zahlen müssen. Ein echtes Schnäppchen. Sie passen perfekt. Die Farbe, schwarz, wäre nicht meine erste Wahl gewesen, aber damit kann ich leben. Meine alten Sandalen habe ich zurückgelassen, obwohl sie sie nicht als Teilzahlung akzeptiert haben 😊.


Mit meinen neuen federnden Sandalen und nach einer Kaffeepause fühlte ich mich gut gerüstet, um kilometerweit zu laufen und die vielen Sehenswürdigkeiten von Sydney zu sehen. Zuerst sind wir durch das Stadtzentrum gelaufen. Dann nahmen wir die Straßenbahn in Richtung Wharf und stiegen am Circular Quay aus, wo wir die Sydney Harbour Bridge und das ikonische Sydney Opernhaus bewunderten. Wir haben den Anblick und die Atmosphäre sehr genossen, vor allem, als wir bei strahlendem Sonnenschein am Quay entlang spazierten. Die Menschen saßen draußen an der Hafenfront und genossen ihre Drinks in den vielen Bars. Als wir das Hotel um die Mittagszeit verließen, war es 10 Grad warm, aber jetzt waren es angenehme 22 Grad, und ich zog langsam meine Fleece-Schichten aus.

 



Uns gefiel die entspannte Atmosphäre Sydneys mit seiner wunderbaren architektonischen Mischung aus alten Häusern, großen und kleinen, und modernen Gebäuden. Wir fuhren mit der Straßenbahn auf und ab und beobachteten die Landschaft und die vielen Menschen, die ihren Geschäften nachgingen. Zurück in Haymarket schlenderten wir durch Chinatown und aßen köstliche thailändische Gerichte: Hühnercurry und Schweinefleisch mit Gemüse. Lecker. Zurück im Hotel versuchten wir dann noch fern zu sehen, allerdings ohne Erfolg, denn die Programme schienen noch schlechter zu sein als in England.


Dave:

Wir sind um 06:00 Uhr aufgestanden, haben geduscht, gepackt, gefrühstückt und sind vom Campingplatz um 08:10 Uhr los gefahren. Die Temperatur fiel auf 6 Grad, und wir waren dankbar, dass unser Wohnmobil eine Heizung hatte. Die Katoomba Falls lagen auf 1.000 m Höhe, und die Straße, die durch die engen Vorstadtstraßen auf die Hauptstraße führte, war steil und kurvig. Auch die Schnellstraße nach Sydney war stellenweise steil und kurvenreich. Die Geschwindigkeitsbegrenzung lag bei 100 km pro Stunde, gelegentlich auch bei 110 km. Wenn wir an einer Schule vorbeifuhren, galt an Schultagen bis 09:30 Uhr eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 km die strikt durchgesetzt wurde. Je näher wir Sydney kamen, desto belebter wurden die Straßen. Unser TomTom lotste uns über verstopfte Autobahnen und Mautstraßen. Um 10:30 Uhr erreichten wir das Apollo Campervan-Depot in einem südlichen Vorort von Sydney. Wir gingen zügig durch alle Unterlagen. Unsere Liste mit allen Mängeln, die wir gefunden hatten, wurde dokumentiert. Das Wohnmobil wurde überprüft, und der einzige Mangel, der festgestellt wurde, war eine gesprungene Windschutzscheibe, die durch den Stein eines vorbeifahrenden Lastzuges verursacht wurde.

Ich bestellte ein Uber-Taxi, das 5 Minuten später um 11:10 Uhr eintraf. Das Taxi war ein Tesla, und wir waren sehr beeindruckt von diesem modernen, vollelektrischen Fahrzeug, als wir ins Zentrum von Sydney gefahren wurden. Das Taxi kostete AUD54 (£27) und wir wurden um 11:45 Uhr vor dem Mantra Sydney Central Hotel abgesetzt, unserem Zuhause für die nächsten drei Nächte. Wir bekamen das Zimmer 806 zugewiesen. Es war nichts Besonderes, aber es hatte eine Mikrowelle, einen Herd, einen Kühlschrank und einen Balkon. Es war sonnig, 22°C und sehr windig. Es war zu windig um den Balkon zu nutzen, und wir hatten einen Blick auf das Dach des gegenüberliegenden Gebäudekomplexes, auf dem ein Dutzend Klimaanlagen leise surrten. Das große Plus war, dass wir direkt im Stadtzentrum wohnten, in der Nähe von Chinatown.

Nachdem wir ausgepackt hatten, machten wir einen Rundgang, da Lisa ihre alten, abgenutzten Sandalen ersetzen wollte. Wir waren beeindruckt von dem kosmopolitischen Zentrum der Stadt Sydney. Es fühlte sich richtig an, hatte einen Wohlfühlfaktor, war leicht zu Fuß zu erkunden und verfügte über ein beeindruckendes öffentliches Verkehrssystem mit Straßenbahnen und Bussen. Lisa hat die Keen-Sandalen gefunden, die sie wollte, und auch einen Kulturbeutel gekauft. Zur Feier des Tages gingen wir einen Kaffee trinken und kehrten anschließend in unser Hotel zurück.

Wir besorgten uns einen Stadtplan der Innenstadt und fuhren um 17:00 Uhr mit der Straßenbahn L3 von unserem Hotel bis zum Circular Quay, was 20 Minuten dauerte.

In Sydney gibt es ein System, bei dem man mit der Kreditkarte für alle Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln bezahlen kann. Die Straßenbahn endete am Circular Quay, und von dort aus waren es nur 5 Minuten Fußweg zum berühmten Sydney Opera House. Was für eine Fotogelegenheit, zumal wir Sonnenschein und einen wolkenlosen Himmel hatten und das Licht genau richtig war, um Fotos vom Opernhaus zu machen, nicht aber von der berühmten Brücke. In der Gegend wimmelte es von Leuten wie uns, die die Atmosphäre aufsaugten und die Architektur bestaunten, nicht nur das muschelförmige Dach des Opernhauses selbst, sondern auch die ebenso berühmte Sydney Harbour Bridge. Wir haben beides schon oft im Fernsehen gesehen, aber sie in natura zu sehen, war einfach unbeschreiblich. Unsere Kameras konnten ihnen nicht gerecht werden. Zuerst spazierten wir durch das Gelände des Government House mit seinen riesigen Bäumen und saftig-grünen Rasenflächen, die steile Steintreppe hinunter und schlenderten gemütlich auf dem Gehweg um das Opernhaus herum.







Der Ort war so pulsierend, voller Leben und warm, da der Wind abgeflaut war. Wir aßen eine fantastische Mahlzeit in einem nahe gelegenen thailändischen Restaurant und kehrten dann um 21:00 Uhr in unser Hotel zurück. Es war warm genug, um ohne Jacke herumzulaufen. Wir tranken ein Glas Wein und versuchten erfolglos, etwas Anständiges im Fernsehen zu finden, gaben es auf und gingen ins Bett.


18. Februar 2025

 

Lisa:

Wir sind früh aufgestanden, und nachdem wir die Reste aus unserem Wohnmobil gefrühstückt und unsere Aufzeichnungen fortgesetzt hatten, war es an der Zeit, unsere Plätze für die Flüge nach Hongkong und zurück nach London zu buchen. Als Mitglieder von Cathay Pacific Airlines hatten wir den Vorteil, dass wir unsere Plätze 48 Stunden im Voraus buchen konnten. Das war wichtig, denn bei früheren Langstreckenflügen hatten wir die Erfahrung gemacht, dass man, wenn man zu spät eincheckt, in der letzten Reihe des Flugzeugs landen kann, wo sich die Sitze nicht verstellen lassen, direkt neben den Toiletten, und wenn die Fluggesellschaft kein beliebtes Menü mehr zur Verfügung hat, bleibt einem nichts anderes übrig, als das zu nehmen, was übrig ist. Diesmal waren wir entschlossen, früh zu buchen, um gute Plätze zu bekommen. Aber was wir für eine 5-Minuten-Übung hielten, dauerte am Ende über eine Stunde. Das System hatte uns Plätze zugewiesen, die wir nicht wollten, wo normalerweise Familien mit Babys sitzen, und es war unmöglich, sie zu ändern. Mindestens 15 Mal erhielten wir eine Fehlermeldung. Nur dank unserer Hartnäckigkeit gelang es uns schließlich, die gewünschten Plätze zu bekommen. Es war an der Zeit, das Hotel zu verlassen, da wir uns wegen des Stresses die Haare rauften, also beschlossen wir, den Rest des Tages ruhig anzugehen und uns zu entspannen.

 

Wir fuhren mit der Straßenbahn zum Circular Quay und setzten mit der Fähre zum Manly Beach über. Es war warm, die Sonne schien, und es war eine gute Gelegenheit, die Sonnenstrahlen und die Wärme zu genießen, die wir im Rest Australiens so sehr vermisst hatten. Manly Beach war schön, und wir aßen einen leckeren Imbiss mit Hähnchen und Halloumi-Wraps sowie Kaffee und Tee in einem der hübschen Cafés in den Seitenstraßen. Wir hatten uns für eine dieser Lokale entschieden, weil die erstklassigen Restaurants am Strand unverschämt teuer waren oder einfache, aber überteuerte Fish and Chips anboten, die wir in England jeden Tag bekommen konnten. Die Hauptattraktion war jedoch die Fahrt mit der Fähre entlang des Hafens von Sydney, vorbei am Sydney Opernhaus und der Sydney Harbour Brücke. Von der Fähre aus hatten wir eine atemberaubende Aussicht und machten jede Menge Fotos.

 

Wir mussten rechtzeitig zurückkehren und uns umziehen, da wir eine besondere Verabredung hatten, die den Höhepunkt unserer Sydney-Reise darstellte. Nachdem wir unseren Australienurlaub im Herbst gebucht hatten, klickte ich aus irgendeinem Grund auf Facebook, das ich schon lange nicht mehr benutzt hatte. Ich fand eine Nachricht von einer meiner Arztkolleginnen, Khine, mit der ich 2018 in Myanmar im Gesundheitsministerium eng zusammengearbeitet hatte, als David und ich sieben Monate lang als Freiwillige für VSO in Myanmar arbeiteten. Khine hatte mich und meine Arbeit sehr unterstützt. Sie war die einzige Kollegin, die gut Englisch sprach. Wir hielten gemeinsam mehrere Workshops in ländlichen Gemeinden ab, um einen Vorschlag für eine landesweite Strategie zur Gesundheitskompetenz vorzubereiten. Danach blieben wir in Kontakt, auch nach dem Militärputsch am 1. Februar 2021, als das Militär die demokratisch gewählte Regierung von Aung San Suu Kyi absetzte. Doch schon bald musste Khine untertauchen, und wir verloren plötzlich den Kontakt.

Ich wusste nicht, ob sie noch lebte oder schon tot war. Ich habe mich nicht getraut, sie über Facebook zu kontaktieren, aus Angst, sie noch mehr in Gefahr zu bringen. Jetzt gab es auf Facebook einen Beitrag von ihr an diesem Tag mit Fotos von Wolkenkratzern, aber ohne weitere Kommentare. Sie war am Leben. Aber wo war sie? Ich benutzte ihre alte E-Mail-Adresse, in der Hoffnung, dass sie noch aktiv war und meine Mitteilung sie erreichen würde. Und tatsächlich, ein paar Stunden später nahm sie meine Nachricht entgegen und antwortete. Sie hatte fast ein Jahr lang untertauchen müssen, weil die Militärregierung Anklage gegen sie erhoben hatte, die sie lebenslang ins Gefängnis gebracht hätte. Dennoch gelang es ihr, Myanmar zu verlassen und mit einem humanitären Visum nach Australien zu gelangen. Sie lebte jetzt mit ihrem Mann in Sydney. Was? Ich konnte es nicht glauben! Laut unserem Reiseplan würden wir unsere Reise Ende Februar in Sydney beenden, und dann könnten wir uns wieder treffen. Ich schickte eine E-Mail mit unseren Reiseplänen, und wir vereinbarten ein Treffen. Großartig!

Wir waren überglücklich, als wir uns trafen. Wir verbrachten zwei Abende zusammen, und bei einem gemeinsamen chinesischen Abendessen erzählte sie uns, was ihr passiert war, wie sie geflohen war und wie sie jetzt lebte. Sie versprach, ihre ganze Geschichte für unseren Blog zu schreiben, aber alles zu seiner Zeit.




Dave:

 

Vielleicht lag es an dem fremden Bett oder dem Schlafzimmer, aber wir waren beide von 01:30 bis 03:00 wach. Wir haben es geschafft, wieder einzuschlafen. Ich wachte um 07:00 Uhr auf und schrieb mein Tagebuch und lud Fotos herunter. Als Mitglieder der Cathay Pacific Airline durften wir 48 Stunden vor unserem Flug einchecken, also begannen wir um 11:05 Uhr mit dem Einchecken. Wir nahmen uns vor, dies nie wieder zu tun, denn das Verfahren war zu fehleranfällig und viel zu kompliziert. Oft dachten wir, wir wären fertig, aber dann wurde uns mitgeteilt, dass etwas nicht stimmte und wir noch einmal von vorne anfangen müssten. Viele Male buchten wir unsere Plätze, und jedes Mal wurden sie wieder storniert. Schließlich waren wir erfolgreich. Grrrr! Es dauerte über eine Stunde, bis wir eingecheckt und unsere Plätze für die beiden Flüge zurück nach London gebucht hatten. Die Zeit war wie im Flug vergangen, und es war inzwischen Mittag.

 

Wir fuhren mit der Straßenbahn zum Circular Quay und nahmen die Fähre von Wharf 3 nach Manly, denn dort gab es einen Strand, und wir wollten uns ein wenig in der Sonne aalen. Die Fähre brauchte 40 Minuten, und vom Manly Ferry Terminal waren es nur 5 Minuten Fußweg zum Strand. Wir waren hungrig und fanden ein kleines Café, in dem wir einen Cappuccino für mich und eine Kanne Tee für Lisa tranken. Außerdem bestellten wir einen leckeren Hähnchen-Wrap für mich und einen Halloumi-Toastie für Lisa. Nach so viel Reisen tat es gut, am Strand zu liegen und die Sonne aufzusaugen. Wir fuhren zurück und kamen um 16:30 Uhr wieder in unserem Hotel an, so dass wir genug Zeit hatten, um zu duschen und uns umzuziehen, bevor wir um 17:00 Uhr Khine, Lisas Kollegin aus Myanmar, und ihren Mann trafen. Sie brachten uns in ein thailändisches Restaurant, dessen Spezialität ein Tischgrill war. Zuerst bestellten wir ein paar Krüge Bier, und dann wurde der Grill in der Mitte des Tisches aufgestellt. Er hatte einen Brenner mit einem Ring und wurde mit einem kleinen Gaskanister beheizt. Ein Metallhut mit breitem Rand wurde über die Flamme gesetzt. In den Rand wurde Wasser gegossen, das einem Burggraben ähnelte. In das heiße Wasser legte man Baby-Tintenfische, Muscheln und Pak Choi, und auf die heiße, runde Metallspitze des Hutes legte man mit den Essstäbchen geschnittenes Rind-, Schweine- und Hühnerfleisch. Es war eine eher ungewöhnliche Art zu essen, und es war ein bisschen fummelig, aber es hat sehr gut geschmeckt. Sie mussten um 20:30 Uhr aufbrechen, da sie eine lange Heimfahrt vor sich hatten und beide am nächsten Tag arbeiten mussten. Obwohl die Zeit kurz war, konnten wir ein wenig über ihre Flucht aus Myanmar nach Thailand sprechen. Sie haben dort 18 Monate verbracht und wurden schließlich aus humanitären Gründen von Australien aufgenommen und sind erst seit einem Jahr in Australien.

 

  

19. Februar 2025

 

Lisa:

Am nächsten Tag war das Wetter wieder sonnig und warm. Endlich, in den letzten drei Tagen unserer 60-tägigen Reise, konnte ich einige meiner Sommerkleider auspacken und tragen. Dave und ich fuhren mit dem Bus zum weltberühmten Bondi Surfing Beach, der laut Dave jedes Jahr zu Weihnachten im britischen Fernsehen gezeigt wird, wenn die Leute am Strand surfen und in der Hitze ihren Weihnachtstruthahn essen, während man im Mutterland, dem Vereinigten Königreich, Weihnachten feiert, indem man vor dem Kamin sitzt und sich wegen der Kälte warm in Pullover einpackt.



Während wir am Strand in der Sonne saßen, spürten wir die Wärme auf unseren Körpern und planschten im Wasser. Jetzt hatten wir das Gefühl, endlich in Australien angekommen zu sein. Das war es, was wir die ganze Zeit erwartet hatten. Wir haben die letzten Stunden in der Sonne Australiens optimal genutzt.

Bondi Beach ist berühmt für sein Surfen und die hohen Wellen. Er ist aber auch ein wenig nobel und anmaßend. Deshalb fuhren wir mit dem Bus zurück nach Sydney und aßen in einem der vielen Cafés am Haymarket ein leckeres spätes Mittagessen mit Cajun-Hühnchen-Wraps, wo auch der Kaffee ausgezeichnet war. Anschließend schlenderten wir durch die Straßen von Haymarket, besuchten eine große Markthalle und genossen die unbeschwerte Atmosphäre einer modernen Stadt mit ihren vielen Parks, Bänken, Außensitzplätzen, Geschäften und Restaurants. 

Am Abend trafen wir uns erneut mit Khine und ihrem Mann und besprachen bei einem Essen in Chinatown, wie sie sich die Zukunft vorstellen und was für Möglichkeiten sie haben.

 

 

Dave:

Ich war um 04:30 Uhr wach, schrieb am Schreibtisch mein Tagebuch und versuchte, Lisa nicht zu wecken. Um 07:00 Uhr haben wir geduscht, gefrühstückt und ein bisschen gepackt, weil wir morgen nach London zurückfliegen wollten. Um 08:45 Uhr verließen wir das Hotel, um uns auf den Weg zum berühmten Surferparadies Bondi Beach zu machen. Wir fuhren mit der Straßenbahn zum Circular Quay, und von dort aus waren es nur 2 Minuten Fußweg bis zur Bushaltestelle der Linie 333, die uns direkt dorthin bringen würde. Die Wettervorhersage hatte sich geirrt, und statt eines sonnigen, wolkenlosen Tages war es teilweise bewölkt. Die Busfahrt war sehr angenehm, und wir bekamen während der 40-minütigen Fahrt einen Überblick über die Straßen des Zentrums von Sydney und die Vororte.



Bondi Beach war viel kleiner, als ich erwartet hatte. Wir erkundeten ein paar Straßen, bevor wir zum Strand gingen, und verbrachten ein paar Stunden am Strand mit Sonnenbaden und Tauchen in der Brandung. Um 14:00 Uhr nahmen wir den Bus 333 zurück in die Stadt und stiegen an der Museum Station aus. Auf dem Weg durch die Straßen zurück zu unserem Hotel hielten wir an einem Café und teilten uns einen Cajun-Hühnchen-Wrap mit einer Tasse Tee und Kaffee. Da wir noch etwas Zeit hatten, spazierten wir nach Chinatown und über den belebten Paddy's Market und waren um 16:00 Uhr wieder in unserem Hotel.



Das ließ uns gerade genug Zeit, um zu duschen, uns umzuziehen und ein wenig umzupacken, bevor wir Khine und ihren Mann wieder trafen. Diesmal kamen sie mit dem Zug, damit sie etwas trinken konnten und nicht fahren mussten. Sie kamen um 17:30 Uhr an und führten uns in eine Kneipe namens 'Cheers'. Das Bier war gut, und wir haben gemeinsam etwas gegessen. Gegen 21:00 Uhr verabschiedeten wir uns von ihnen an unserem Hotel. Sie nahmen den Zug nach Hause, und wir versuchten, etwas im Fernsehen zu finden, während wir die Flasche Wein austranken, die wir gestern Abend angefangen hatten. Um 21:45 Uhr gaben wir auf und gingen ins Bett.

 

 

20. Februar 2025

 

Lisa:

 

Heute ist der 59. Tag unserer Reise, und es ist der Tag, an dem wir nach Hause zurückkehren. Es wird ein langer Tag und eine lange Nacht, bis wir in London Heathrow ankommen: 9 1/2 Stunden Flug von Sydney nach Hongkong, dann 5 1/2 Stunden Wartezeit am Flughafen Hongkong. Dann, um 23 Uhr, ein 14 1/2-stündiger Flug von Hongkong nach London Heathrow. Ich wette, wir werden müde und erschöpft sein, wenn wir ankommen. Aber das ist der Preis, den man zahlen muss, wenn man reist. Ich beschwere mich nicht.

Da ich in der Regel im Flugzeug nicht schlafen kann, hatte ich viel Zeit zum Vertrödeln. Ich habe die Zeit damit verbracht, am Text unseres Reiseblogs zu schreiben und ein paar gute Filme zu sehen, einige davon hatte ich schon oft gesehen, wie „The Constant Gardener“, aber auch den neuen Film „Conclave“, einen Politthriller mit Ralph Fiennes über die Wahl eines neuen Papstes. Ich habe es geschafft, mich auf ein paar Soduko-Spiele zu konzentrieren und auf dem Weg nach Heathrow sogar ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.

 

 

Dave:

 Wir hatten unsere Wecker auf 06:00 Uhr gestellt und waren beide ein paar Minuten vorher wach. Wir haben geduscht, gepackt und die Croissants gefrühstückt, die wir gestern gekauft hatten, und waren um 07:30 Uhr startklar. Wir checkten aus und um 08:00 Uhr bestellte ich ein Uber-Taxi, das uns zum Flughafen von Sydney, T1, bringen sollte. Es war bewölkt, hatte über Nacht geregnet und die Straßen waren nass, als unser Taxi um 08:10 Uhr eintraf. Er setzte uns um 08:45 Uhr am Flughafen ab. Die Fahrt kostete 41,83 AUD (21,14 £). Obwohl der Flughafen sehr voll war, wurden wir schnell durch die Gepäckabgabe und ebenso schnell durch die Sicherheitskontrolle geschleust. Der Flughafen ist gut organisiert und wird effizient geführt. Nachdem wir abgefertigt worden waren, tranken wir einen Kaffee und warteten darauf, dass man uns für unseren Flug aufrief. Wir nahmen den Flug CX 162 von Cathay Pacific Airways um 11:05 Uhr nach Hongkong T1 mit einer Ankunftszeit um 17:30 Uhr. Die Flugzeit würde 9 Stunden und 25 Minuten betragen. Wir starteten mit ein paar Minuten Verspätung, holten die Zeit auf und landeten um 17:10 Uhr, 20 Minuten zu früh. Um 22:55 Uhr ging unser nächster Flug, der Cathay Pacific Airways Flug CX25, mit einer lokalen Ankunftszeit um 05:30 Uhr am Londoner Flughafen Heathrow T3. Die Flugzeit betrug 14 Stunden und 35 Minuten. Wir hoben pünktlich ab und landeten um 05:10 Uhr, 20 Minuten zu früh. Dann ging es mit der U-Bahn zurück nach Hause.

 

21. Februar 2025

 

Dave:

 

Unser Flug muss einer der ersten am Flughafen Heathrow gewesen sein, denn es gab keine Warteschlangen bei der Einwanderung und der Passkontrolle. Unser Gepäck kam um 05:55 Uhr auf dem Gepäckband an. Tatsächlich hatten wir eine zügige Abfertigung auf dem Flughafen. Leider konnten wir unsere Freedom-Pässe in der Londoner U-Bahn nicht benutzen, da es noch nicht 09.00 Uhr war, also benutzten wir stattdessen unsere Kreditkarten. Wegen einer Signalstörung in der U-Bahn mussten wir in Acton Town aus der Piccadilly Line aussteigen, die District Line bis Embankment und dann die Northern Line bis Belsize Park nehmen. Als wir um 08:30 Uhr unsere Wohnung betraten, fanden wir den Kühlschrank voller Leckereien vor, darunter auch selbst gebackenes Brot und Apfelkuchen, die unsere Freunde Ursula und Jon, die während unserer Abwesenheit auf die Wohnung aufgepasst hatten, mitgebracht hatten. Was für ein aufmerksames Geschenk von so guten Freunden!

Wir waren 35 Stunden und 15 Minuten unterwegs gewesen. Auf beiden Flügen haben wir ein wenig geschlafen, aber die Economy Class ist bei solchen Langstreckenflügen ziemlich anstrengend. Das Essen, das auf Flügen in der Economy Class serviert wird, ist zwar sehr willkommen, lässt aber sehr zu wünschen übrig.

 

Zurück zu Hause - was denken wir über unser letztes Abenteuer?

 

Lisa:

 

Das ist das Ende unserer epischen 60-tägigen Australienreise. Wir haben viele erstaunliche Dinge gesehen und fantastische Erfahrungen gemacht, sowohl positive als auch negative. Die abwechslungsreichen Landschaften und die unglaubliche Tierwelt in Tasmanien, die vielen interessanten Menschen, die wir unterwegs getroffen haben, die Große Meeresstraße, die Nationalparks wie Wilsons Prom, Grampians und die Blue Mountains werden uns für immer im Gedächtnis bleiben. Überall, wo wir hinkamen, sowohl in den Städten und Kleinstädten als auch auf dem Lande, war es fantastisch.

Als Neulinge auf dem Gebiet des Reisens mit einem Wohnmobil mussten wir uns natürlich erst einmal an diesen Lebensstil gewöhnen. Die Freiheit der offenen Straße war großartig. Aber das Leben auf engem Raum war manchmal eine Herausforderung und wäre bei wärmerem und weniger windigem Wetter, wo man mehr Zeit draußen verbringen kann, einfacher gewesen. Wenn im Wohnmobil etwas schief ging, was oft der Fall war, war das sehr stressig, und das ist etwas, was man in einem Hotel nicht erlebt. Aber dank Dave wurden alle Probleme schnell gelöst. Auswärts essen zu gehen war teuer (wenn man 60 Tage unterwegs ist) und weniger attraktiv, aber es war nicht nötig, da wir selbst besser kochen konnten. Wir liebten den frischen Fisch und die Meeresfrüchte. Das bedeutete jedoch, dass wir uns regelmäßig mit Lebensmitteln eindecken und für die Tage, an denen wir in abgelegenen Gegenden ohne einen gut sortierten Supermarkt in der Nähe waren, vorausplanen mussten. Wir kaufen beide gern an Orten ein, die wir nicht kennen. Der Bummel über Märkte und in Supermärkten macht uns beiden viel Freude, da man durch die Lebensmittel, die die Menschen dort kaufen, so viel über ein Land und seine Menschen erfahren kann.

Da wir mit leichtem Gepäck gereist sind (ich 14 kg und Dave 16,8 kg, wovon das meiste Ladekabel waren), ist die Menge an Kleidung, die man mitnehmen kann, begrenzt, und man muss viel waschen und die gleiche Kleidung tragen. Gegen Ende unserer Reise verspürte ich manchmal einen fast unwiderstehlichen Drang, die meisten meiner Kleidungsstücke wegzuwerfen und mir etwas Neues zu kaufen. Ich habe es nicht getan, abgesehen von den Sandalen - und das war auch nicht nötig. Wie Dave mich oft daran erinnert, wartet zu Hause ein voller Kleiderschrank auf mich. Ich brauchte nur etwas Geduld und keine Einkaufstherapie.

 

Das sehr schwache Internet auf den Campingplätzen und im Allgemeinen machte uns wahnsinnig. Das Internet reichte aus, um auf soziale Medien zuzugreifen und E-Mails abzurufen, aber es war nicht gut genug für anspruchsvollere Aktivitäten wie das Hochladen von Texten und Fotos in den Blog. Am Ende musste ich es aufgeben und das Hochladen auf den Blog bis zu meiner Rückkehr nach Hause verschieben.

Trotz des schlechten oder manchmal fehlenden Internets haben wir versucht, uns über die Geschehnisse zu Hause und in der Welt auf dem Laufenden zu halten. Und seit wir an Heiligabend abgereist sind, ist viel passiert, das meiste davon ziemlich beunruhigend. Als wir kein Internet hatten, fühlte es sich seltsam an, von der Außenwelt abgeschnitten zu sein, und wir machten uns Sorgen, wichtige Informationen zu verpassen. Aber in gewisser Weise war es auch entspannend und stressfrei, da wir nichts dagegen tun konnten.

Trotz der Herausforderungen war unsere Reise großartig, und die 60 Tage vergingen sehr schnell. Wir haben versucht, in unseren Reiseplänen einige Auszeiten einzuplanen, aber diese Tage waren schnell wieder voll, da es so viel Interessantes zu sehen gab. Jetzt, am Ende unserer Reise, sind wir erschöpft und haben das Gefühl, dass wir Urlaub brauchen. Kein Scherz.

 

Würde ich das noch einmal machen? Sicherlich, morgen, wenn möglich. Nicht unbedingt nach Australien, denn es ist eine sehr lange Reise, und es gibt noch viele andere fantastische Orte zu sehen. Wenn möglich, würde ich es vorziehen, irgendwo hinzugehen, wo es warm und weniger windig ist. 

 

Dave:

Wie fühle ich mich, nachdem ich 60 Tage lang auf diesem Abenteuer unterwegs war? Es gab Zeiten, in denen unsere Geduld auf die Probe gestellt wurde, z. B. als wir unsere Fotos nicht herunterladen oder keine E-Mails verschicken konnten, weil viele der Campingplätze, auf denen wir übernachteten, kein Internet oder nur ein sehr schwaches Signal hatten. Unser Wohnmobil war eines der kleinsten in der Serie, und das war unsere Wahl wegen seiner Wendigkeit. Wir mussten in Städten und auf Supermarktparkplätzen parken, wenn wir unsere Vorräte auffüllen wollten. Außerdem fuhren wir beide mit dem Wohnmobil, und viele der Straßen, auf denen wir unterwegs waren, waren sehr eng und kurvig.

Wir haben in Tasmanien über 3.700 km und in Victoria und New South Wales über 2.700 km zurückgelegt, insgesamt also über 6.400 km oder knapp 4.000 Meilen, so dass auch der Kraftstoffverbrauch berücksichtigt werden musste. Auf offener Straße war unser Wohnmobil gut zu fahren und hatte eine hervorragende Sicht. Allerdings war es unpraktisch, dass wir jede Nacht die hintere Sitzbank in ein Doppelbett umwandeln und jeden Morgen wieder zurückbauen mussten. Außerdem gab es Probleme beim Kochen und Wohnen auf so engem Raum. Allein die Tatsache, dass man sich aneinander vorbeiquetschen musste, vor allem, wenn der andere kochte, hätte die Geduld eines Heiligen auf die Probe gestellt. Wir reden immer noch miteinander und haben keine Stichverletzungen, was bedeutet, dass wir sehr tolerant sein müssen. Wir waren sogar so tolerant und brav, dass wir uns gegenseitig Medaillen dafür verliehen haben, dass wir den sehr harten Überlebenskurs bestanden haben und manchmal sogar noch einen Schritt weiter gegangen sind. Das Narbengewebe an meinem Kopf hat sich langsam erholt, und ich habe viel dazu beigetragen, indem ich die scharfen Kanten über dem Herd und die kopfhohen Regale und Schränke mit Geschirrtüchern abdeckte.

Wie die Campingplätze, die uns versprachen, sie hätten ein wunderbares Internet, machte auch die Apollo-Vermietungsfirma Versprechungen. Wir waren von beiden Wohnmobilvermietern in Tasmanien und auf dem australischen Festland enttäuscht. Wie bereits erwähnt, gab es viele Mängel. Das Hauptproblem mit dem Wohnmobil in Tasmanien war die defekte Toilettenkassette, deren Behebung viel Zeit in Anspruch nahm. Das Hauptproblem mit dem Wohnmobil in Melbourne war das Problem der Beschaffung des kleinsten Wohnmobils, das wir Monate im Voraus bestellt und bezahlt hatten. Sie brauchten mehrere Stunden, um eines zu finden, und ich glaube nicht, dass sie Zeit hatten, es zu überprüfen, denn wir stellten fest, dass es ein paar ärgerliche, aber behebbare Probleme hatte.

Ich war froh, dass die Annahme, man würde in Australien vom Erdball fallen, weil man auf der anderen Seite der Welt ist, ein Mythos war.


Würden wir das alles noch einmal machen? Ja! Gebt uns ein paar Tage Zeit, um uns zu erholen, unsere Kleidung zu waschen und mir ein neues Paar Speedo-Badehosen zu kaufen, um die zu ersetzen, die ich zurückgelassen habe. 


 


4.4 New South Wales - Die Blauen Berge

 

14. Februar 2025

 

Lisa:

Um 8 Uhr morgens machten wir uns auf die lange Fahrt zu unserem nächsten Ziel, den Blue Mountains in New South Wales, NSW. Die Entfernung von Halls Gap beträgt fast 1200 km, und die geschätzte Fahrzeit beträgt 11 1/2 Stunden mit dem Auto, aber mit unserem Wohnmobil würde es viel länger dauern. Wir hatten keine Unterkunft gebucht, da wir nicht wussten, wie die Straßen beschaffen sind und wie weit wir an einem Tag fahren würden. Wir hatten jedoch 2 Tage für die Strecke eingeplant. Es ist eine lange Fahrt, und wir beschlossen, es ruhig angehen zu lassen und alle 1 1/2 bis 2 Stunden den Fahrer zu wechseln.

 

Das war eine gute Entscheidung, denn schon bald wurde die Fahrt sowohl mühsam als auch anstrengend. Es war eine Herausforderung, weil man immer auf Kängurus achten musste, die plötzlich auf die Straße springen konnten. Die vielen am Straßenrand zerquetschten Tierkadaver waren der Beweis dafür. Die Tiere überqueren tagsüber häufig die Straße, sind aber in der Regel zwischen der Dämmerung und dem Morgengrauen am aktivsten. Man muss also auf diese kleinen Biester achten, von denen einige recht groß sind. Wir ziehen es natürlich vor, sie nicht anzufahren, aber wenn wir es täten, würden sie unserem Wohnmobil großen Schaden zufügen.

Die Fahrt war wegen der Landschaft und der Straße mühsam. Wir fuhren kilometerlang an flachen gelben Stroh- oder Grasfeldern vorbei, auf denen manchmal ein paar schwarze Kühe oder Schafe weideten, kaum Häuser oder Verkehr, abgesehen von ein paar übergroßen Lastzügen. Die Straßen sind gerade, vielleicht jede Stunde eine kleine Kurve. An die Qualität der Straße muss man sich erst gewöhnen. Manchmal hatte die Hitze den Teer aufgekocht und die Oberfläche war kaputt, oder der Seitenstreifen war weggebrochen, oder es gab nur eine Fahrspur, die man sich mit dem Gegenverkehr teilen musste. In solchen Fällen wechselt jeder Fahrer mit der Hälfte seines Fahrzeugs von der asphaltierten Straße auf den Schotter und nach dem Überholen wieder auf die asphaltierte Straße. Ganz einfach, wenn man weiß, was zu tun ist, und wenn man langsam fährt, damit die Töpfe und Pfannen und das Besteck nicht herumgeschleudert werden. Unsere Tee- und Kaffeepausen waren sehr willkommen.

 


Eine mühsame Fahrt auf schnurgeraden Strassen vorbei an kilometerlangen flachen gelben Feldern.
Eine mühsame Fahrt auf schnurgeraden Strassen vorbei an kilometerlangen flachen gelben Feldern.

Unterwegs gab es nur wenige Dörfer und Städte, dafür aber ein Netz aus vielen kleinen Straßen, und selbst die Schnellstraßen waren keine zweispurigen Straßen. Unser TomTom-Navigationsgerät wollte uns ständig auf noch kleinere Straßen schicken, um den kürzesten Weg zu finden, aber das hätte noch länger gedauert. Mit vereinten Kräften folgten wir zusätzlich zu den Wegbeschreibungen des TomTom der Google-Maps-Straße auf meinem iPhone und kamen so weiter. GPS ist gut, aber wenn es oder das Mobilfunksignal ausfiel, mussten wir blind fahren und hoffen, dass wir noch auf dem Weg zu unserem geplanten Ziel waren. Wie gut waren die alten Zeiten, als man noch eine richtige Straßenkarte in der Hand hielt und sehen konnte, wohin man fuhr.

 

In Halls Gap hatten wir in der Touristeninformation nach dem besten Weg nach Sydney gefragt, der in Richtung Blue Mountains führt. Niemand konnte uns das sagen, denn sie waren noch nie so weit gefahren oder hatten den Bundesstaat Victoria noch nie verlassen. Man half uns gerne und gab uns stolz eine Karte von Victoria, die allerdings nur die ersten drei Stunden unserer Reise abdeckte. Aber wir haben es geschafft.

 

Von Halls Gap aus fuhren wir durch kleine Orte wie Marino und Donald, hielten mittags in Swan Hill an und kauften Vorräte für das Abendessen. Um 15 Uhr hielten wir in Hay an, um aufzutanken, hatten aber Schwierigkeiten, ein Café zu finden, da es bereits geschlossen war. Wir fanden eine Bäckerei, die gerade schließen wollte, und die sich unser erbarmten und uns Kaffee und Tee zum Mitnehmen anboten (wir durften aber draußen auf der Bank sitzen). Als wir gingen, wünschten sie uns noch einen schönen Abend. Um 15 Uhr? Wann gehen die denn ins Bett? Wir fuhren weiter, denn es war noch zu früh, um für den Tag anzuhalten, und wir wollten am ersten Tag so viele Kilometer wie möglich hinter uns bringen.


Ab 17 Uhr begannen wir nach freien Campingplätzen entlang oder in der Nähe der Highways zu suchen, die in der App aufgelistet waren, die wir von unserer Wohnmobilvermietung heruntergeladen hatten. Die meisten sahen zwielichtig aus, und so fuhren wir weiter. In Australien ist es illegal, mit dem Wohnmobil irgendwo zu übernachten. Man muss auf einem dafür vorgesehenen Platz anhalten. Kurz vor 18 Uhr rief ich einen der offiziellen Campingplätze in meiner App an. Sie hatten bereits geschlossen (um 17 Uhr), und so blieb uns nichts anderes übrig, als weiterzufahren, immer auf der Hut vor Kängurus, die vielleicht auf der anderen Straßenseite mit Freunden zu Abend essen wollten.

 

Die Wolken wurden immer dunkler, und als wir weiterfuhren, kamen wir durch ein Gebiet, in dem die Straße nass war. Es musste kürzlich geregnet haben, denn die Straße und die Felder waren mit Wasser vollgesogen. Ich konnte nur hoffen, dass die Kängurus keine Lust auf nasse Füße hatten und dort blieben, wo sie waren. Schließlich erreichten wir um 19.15 Uhr einen Übernachtungsplatz für Lastwagen, Wohnmobile und Wohnwagen, der vertrauenswürdig aussah und in der App gute Bewertungen hatte, die Marsden Rest Area. Dort gab es Picknicktische und -bänke und auch Toiletten. Der Picknickplatz war überschwemmt und daher unbenutzbar, und auch die Falltoiletten waren nicht zu benutzen. Zum Glück hatten wir mit unserem Wohnmobil eine eigene Toilette und waren unabhängig.

Wir kochten uns ein leckeres Valentinsessen mit Barramundi-Fisch aus dem Supermarkt in Swan Hill. Wir stießen mit einem schönen Glas Rotwein auf unsere erfolgreiche Reise an und darauf, dass wir kein Känguru (oder Roo, wie die Australier sagen) überfahren hatten, während wir in unserem Wohnmobil neben dem Highway saßen und die riesigen Lastwagen vorbeiratterten. Ich fragte mich, ob wir bei all dem Lärm überhaupt schlafen konnten, aber nach 11 Stunden Fahrt war das kein Problem. Ich schlief durch und wachte um 6 Uhr morgens auf, bereit für den nächsten Teil der Reise.

 

 

Dave:


Der Wind hatte über Nacht aufgefrischt. Ich war um 05:30 Uhr wach, las meine E-Mails und checkte die neuesten Nachrichten. Um 06:30 Uhr machte ich Lisa eine Tasse Tee. Nach dem Frühstück und dem Entleeren der Toilettenkassette brachen wir um 08:00 Uhr zu den Blue Mountains auf. Obwohl es ein paar Wolken gab, hatten wir einen unglaublichen Sonnenaufgang. Wir hatten ein paar lange Tage vor uns, als wir in Richtung Osten zu den Blue Mountains aufbrachen. Wir mussten einen ausgewiesenen Rastplatz für die Nacht finden, da es in Australien nicht erlaubt ist, mit dem Wohnmobil am Straßenrand zu übernachten. Wir hatten keine Ahnung, wo, da dies von den Straßen- und Verkehrsverhältnissen abhängen würde. Wir wählten eine nördlichere Route, um nicht durch die Vororte von Melbourne zu fahren, so dass die Strecke etwas länger war, etwa 1 200 km.

 

Diese Fahrt bot die Gelegenheit, die vielfältigen Landschaften Südostaustraliens zu erleben, von der rauen Schönheit der Grampians bis zu den üppigen Aussichten der Blue Mountains. Allmählich ließen wir die schroffe Schönheit der Grampians hinter uns und fuhren dann stundenlang durch die betäubend weite Leere der flachen, strohfarbenen, lustlosen Landschaft. Wieder einmal waren die leeren Straßen schnurgerade und schienen ewig zu dauern. Wir fuhren jeweils zwei Stunden lang, bevor wir wechselten, um die Monotonie zu unterbrechen. Gegen Mittag hatten wir Swan Hill erreicht, wo wir in einem Woolworths-Supermarkt anhielten, um Fisch für das Abendessen zu kaufen. Wir hatten weder Mikrowelle noch Wasserkocher, denn ohne Campingplatz hätten wir keinen Strom, sondern nur unseren Gaskocher mit zwei Kochstellen. Wir gönnten uns einen Kaffee im angrenzenden Café und setzten unsere Reise auf der A20, der Sturt Highway, fort. Um 15:15 Uhr hielten wir in einer kleinen Stadt namens Hay zum Tanken an und machten erneut eine Kaffeepause, bevor wir auf der B64 weiterfuhren. Wir befanden uns nun auf einer viel befahrenen Autobahn, und es gab riesige Road-Trains, die mit einer Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h dahinrasten.


Lastenzüge rasen die Strasse entlang
Lastenzüge rasen die Strasse entlang

Was ist ein Road Train (Lastenzug)? Road Trains sind für den Transport von Gütern durch weite und entlegene Landschaften unerlässlich. Diese beeindruckenden Fahrzeuge bestehen aus einem leistungsstarken Lastwagen, der mehrere Anhänger zieht, und ermöglichen die effiziente Beförderung großer Mengen von Gütern über lange Strecken. Das ist in der Tat sehr beeindruckend, bis man hinter einem solchen Fahrzeug steht und es überholen muss.

 

Vor uns sahen wir die Wolken aufziehen, und je näher wir den Wolken kamen, desto nasser wurden die Straßen und die umliegenden Felder. Glücklicherweise zogen die Regenwolken in dieselbe Richtung wie wir, und wir befanden uns an ihrem hinteren Rand. Wir kamen an ein paar Rastanlagen vorbei, aber sie sahen schäbig oder heruntergekommen aus, und wir fuhren weiter. Es war 19:15 Uhr, als wir in die sehr nasse Marston Raststätte Nord einfuhren, eine große Schotterfläche mit einem Picknicktisch und Metallkabinen in denen zwei Toiletten untergebracht waren. Ich nahm an, dass eine für Frauen und die andere für Männer war. Eine hölzerne Rampe führte zu den Falltoiletten. Der Geruch im Inneren war einzigartig, aber die größte Sorge war die Möglichkeit, dass eine Schlange ihren Kopf aus der Toilette streckt und einen in den Hintern beißt. Interessanterweise hatten beide Toiletten volle Rollen Toilettenpapier. Vermutlich misstrauten nicht nur wir der Vorrichtung.

Als Vorspeise kochten wir Broccolini mit Salzkartoffeln, gefolgt von den Barramundi-Fischsteaks, die wir zuvor gekauft hatten, und die wir in einer Pfanne mit Zwiebeln und Tomaten zubereiteten. Es war köstlich! Unser Bier und unsere Gläser Wein schmeckten nie besser! Um 21:30 Uhr waren wir beide eingeschlafen.

 

15. Februar 2025

 

Lisa:

Nach dem Frühstück setzten wir unsere Reise um 8 Uhr fort. Je mehr wir uns den Blue Mountains näherten, desto mehr veränderte sich die Landschaft. Nach der Stadt Cowra fuhren wir in die Berge, und die flachen gelben Felder wechselten zu grünen Hügeln. Mehr Kurven auf der Straße machten das Fahren interessanter. Der Verkehr nahm zu, und bald waren mehr Autos als Lastwagen auf der Straße. Wir hatten noch weitere 5 1/2 Stunden vor uns. Um 11 Uhr hielten wir für Kaffee und eine Quiche Lorraine in einem kommunalen Café in Blayney und setzten uns auf die Terrasse, um uns in der späten Morgensonne aufzuwärmen. Dann ging es weiter, und schließlich erreichten wir um 13.30 Uhr unseren (im Voraus gebuchten) Campingplatz, den Katoomba Falls Tourist Park.

 

Sobald wir uns eingerichtet und mit Saft und Joghurt gestärkt hatten, machten wir uns auf, um die Gegend zu erkunden. In Katoomba gibt es viele Wanderwege, die zu Wasserfällen, durch den Regenwald und zu vielen Aussichtspunkten in einer atemberaubenden Landschaft führen. Es gibt so viel zu sehen und zu tun. Es gibt Wanderungen für jedes Niveau. Wir entschieden uns für den Prince Henry Cliff Walk zu den Katoomba Falls und den Echo Point zu den Three Sisters (die drei Schwestern), den berühmten Felsformationen. Wir genossen die Wanderung und die herrlichen Ausblicke sehr, störten uns aber daran, dass wir den Weg und die Aussichtspunkte mit Hunderten anderer Touristen teilen mussten, von denen die meisten mit dem Bus zu den jeweiligen Aussichtspunkten gefahren wurden, dort schnell ein Foto machten und dann wieder zum Bus zurückkehrten. Kein Wunder, es war ja schließlich Wochenende. Schlechte Planung unsererseits, aber wir wollten alles unterbringen - und wir hatten nur noch ein paar Tage Zeit. Erst als wir weiter wanderten, abseits der beliebtesten Touristenorte, und später am Nachmittag, als die Busse mit den Touristen zurück nach Sydney fuhren, konnten wir uns entspannen und ungestört die Aussicht genießen.



Aussicht auf die Drei Schwestern und das Jamison Tal
Aussicht auf die Drei Schwestern und das Jamison Tal

Um 6.30 Uhr gingen wir nach Hause und bereiteten ein köstliches Essen zu, wobei wir fast alle unsere Vorräte verbrauchten, da wir unseren Camper am Montag zurückgeben mussten.

 

 

Dave:

Es kam uns vor, als würden wir versuchen, am Rande einer Landebahn des Flughafens Heathrow zu schlafen, wegen des donnernden, zischenden Lärms der vorbeifahrenden Lastzüge. Gegen 04:00 Uhr ließ der Lärm ein wenig nach und nahm wieder zu, als die Morgendämmerung nahte. Meine Uhr zeigte eine Temperatur von 14 °C an; trotzdem fühlte es sich im Wohnmobil kalt an. Es gab ein kleines Problem mit der batteriebetriebenen 12-Volt-Innenbeleuchtung; das Licht in der Toilette war nur ein schwaches Glimmen, das durch das Ein- und Ausschalten der Hauptstromversorgung behoben wurde.

Die Sonne schien, als wir losfuhren und unsere Reise um 08:15 Uhr fortsetzten. Allmählich wich die flache, strohfarbene Landschaft einer hügeligeren Landschaft, und die Farbe Grün kehrte zurück, je weiter wir in Richtung Osten fuhren. Es schien Monate her zu sein, dass wir Bäume, Sträucher und grüne Felder gesehen hatten. In einem belebten Café in Blayney legten wir eine willkommene Kaffeepause ein. Wir befanden uns nun in den Blue Mountains, und die Straßen wurden immer belebter, je höher wir in dieses beliebte Touristengebiet kamen. Nach knapp fünfeinhalb Stunden Fahrt erreichten wir um 13:30 Uhr den Katoomba Falls Tourist Park, unser Zuhause für die nächsten zwei Nächte. Es war ein sehr schöner und gut gepflegter Campingplatz, der voll ausgebucht war. Ja, ein sehr beliebter Platz. Wir schlossen unser Wohnmobil an den Wasser-, Strom- und Abwasseranschluss an und erkundeten den Platz, bevor wir uns eine Tasse Tee gönnten. Nachdem wir uns von der Fahrt erholt hatten, machten wir uns auf, um die Gegend zu erkunden.

 

Die Katoomba Falls und das Jamison Valley bilden zusammen eine der atemberaubendsten Naturlandschaften Australiens, die Naturliebhaber, Fotografen und Abenteuerlustige gleichermaßen anzieht. Die Katoomba Falls sind ein atemberaubender, stufenförmiger Wasserfall, der im Blue Mountains National Park liegt. Er stürzt über Sandsteinfelsen in den darunter liegenden üppigen Regenwald und bietet einen spektakulären Anblick, vor allem nach starken Regenfällen. Nachts sind die Wasserfälle beleuchtet, was der Landschaft eine magische Note verleiht. Besucher haben von verschiedenen Aussichtspunkten aus einen spektakulären Blick auf die Katoomba Falls, darunter der Scenic World Skyway und der Katoomba Falls Round Walk, der sich durch den gemäßigten Regenwald schlängelt und mehrere Aussichtspunkte bietet. Unterhalb der Katoomba Falls liegt das Jamison Valley, ein riesiges und dramatisches Stück Wildnis. Das Tal ist Teil der Greater Blue Mountains World Heritage Area und zeichnet sich durch seine hoch aufragenden Sandsteinfelsen, tiefen Schluchten und dichten Eukalyptuswälder aus, die den berühmten blauen Dunst der Region erzeugen. Es ist die Heimat einer vielfältigen Tierwelt, darunter Leierschwänze, Wallabys und Schnabeligel.

 

Eine der besten Möglichkeiten, das Tal zu erleben, ist durch das ausgedehnte Netz von Wanderwegen. Scenic World (malerische Welt), eine der Top-Attraktionen in den Blue Mountains, bietet Fahrten an, zum Beispiel mit der Scenic Railway, der steilsten Personenbahn der Welt, die ins Tal hinunterfährt. Dies ist eine unvergessliche Gelegenheit, die atemberaubenden Landschaften der Region, darunter die Katoomba Falls, die Three Sisters und das Jamison-Tal zu erleben. Die Anlage bietet vier Hauptattraktionen:

1. Scenic Skyway: Eine Glasboden-Seilbahn, die 270 Meter über das Jamison Valley gleitet und einen Panoramablick auf die Katoomba Falls, die Three Sisters (die drei Schwestern) und den Mount Solitary (einsamer Berg) bietet. Der Glasboden erlaubt eine aufregende Perspektive auf das darunter liegende Tal, aber es gibt auch Abschnitte mit festem Boden für diejenigen, die ein weniger gewagtes Erlebnis bevorzugen.

2. Scenic Railway: Als steilste Passagierbahn der Welt bekannt, hat eine Steigung von 52 Grad, während sie durch einen Cliff-Tunnel in das darunter liegende Tal hinabfährt. Die Besucher können zwischen verschiedenen Sitzpositionen wählen, von einer normalen Fahrt bis hin zu einer abenteuerlichen Cliffhanger-Einstellung, die für zusätzlichen Nervenkitzel sorgt. Diese steile Bahn stammt aus der Zeit des Kohlebergbaus in Katoomba und diente dazu, die Bergleute sowie Kohle und Schiefer aus der Mine nach oben und unten zu transportieren. Der Kohleabbau in Katoomba war ein relativ kleiner Industriezweig im Vergleich zu den größeren Kohlefeldern in den Regionen Hunter Valley und Illawarra. Dennoch spielte der Kohle- und Schieferbergbau eine Rolle bei der frühen Entwicklung der Wirtschaft von Blue Mountain im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.

3. Scenic Wanderweg: Ein 2,4 km langer Holzsteg durch den üppigen Regenwald des Jamison Valley bietet einen beschaulichen Spaziergang zwischen uralten Bäumen, Farnen und Überbleibseln der Bergbaugeschichte von Katoomba. Der Weg ist für alle Fitnessstufen geeignet und bietet die Möglichkeit, die reiche Artenvielfalt des Tals aus nächster Nähe zu erleben.

4. Panoramaseilbahn: Die größte Seilbahn der südlichen Hemisphäre, die Scenic Cableway, führt sanft 545 Meter in das Jamison Valley hinab und bietet einen atemberaubenden Blick auf den Orphan Rock (Waisenfels), den Mt Solitary (einsamer Berg) und die Ruined Castle (Schlossruine) Felsformation.

 

Wir hatten beschlossen, am nächsten Tag eine intensivere Tour zu unternehmen, also folgten wir heute dem beliebtesten Weg. Dieser führte uns am äußersten Rand des Kliffs entlang. Wir hielten mehrmals an den Aussichtspunkten an, um die atemberaubende Aussicht zu bewundern und zu fotografieren, vor allem auf die Three Sisters und den Echo Point, wo sich der Queen Elizabeth Lookout befindet, so benannt nach ihrer Australienreise im Februar 1954, bei der sie die Three Sisters und die Blue Mountains von diesem Ort aus betrachtete.


Blick auf die drei Schwestern
Blick auf die drei Schwestern

Die Touristenbusse setzen ihre Fahrgäste am Anfang des Weges ab, und sie wandern am Rande der Klippe entlang, halten an den Aussichtspunkten an, um sich gegenseitig zu fotografieren, und die Touristenbusse treffen sie auf dem Parkplatz neben dem Echo Point. Man kann sich nur vorstellen, wie stark dieser Aussichtspunkt frequentiert war.


Beeindruckende Aussicht auf das Jamison Tal unten
Beeindruckende Aussicht auf das Jamison Tal unten

Wir kehrten auf demselben Weg zurück, den wir gekommen waren, und als wir um 18:30 Uhr zum Campingplatz zurückkehrten, unterhielten wir uns lange mit unseren neuen Nachbarn. Sie waren gebürtige Australier und befanden sich auf einem ausgedehnten dreimonatigen Roadtrip durch Australien. Das war ein echter Roadtrip. Sie fuhren einen großen Toyota-SUV mit einem Boot auf dem Dach, der einen zweiachsigen, seitlich ausfahrbaren Wohnwagen der Spitzenklasse schleppte. Für diese Australier gibt es keine halben Sachen. Wir tranken unser Bier draußen an unserem kleinen Tisch und aßen auch unseren ersten Gang aus Maiskolben draußen. Doch als die Sonne unterging, sank die Temperatur, und wir mussten unseren zweiten Gang mit Fajitas drinnen essen. Wir waren um 22:00 Uhr im Bett und ließen die Heizung die ganze Nacht an.  

 

16. Februar 2025

 

Lisa:

Heute ist Sonntag, und wir hatten gehofft, dass viele Leute früh nach Hause gehen und die Touristenattraktionen weniger überfüllt sein würden. Wie wir bald feststellten, war das nicht der Fall. Viele Leute aus Sydney kommen für einen Tagesausflug mit ihren Autos oder mit Reisebussen. Und davon gab es viele. Wir beschlossen, uns einen ruhigen Tag zu gönnen und der touristischen Route zu folgen, um diese Gegend der Blue Mountains zu erkunden. Wir kauften ein Ticket für Scenic World, eine der beliebtesten Attraktionen in den Blue Mountains, die Dave weiter oben bereits ausführlicher beschrieben hat. Darin waren drei Fahrten enthalten: Wir fuhren mit dem Scenic Skyway über das Jamison River Valley und genossen die dramatische Aussicht auf die Three Sisters und Echo Point, eine beeindruckende Felsformation. Anschließend fuhren wir mit der Scenic Railway, der steilsten Passagiereisenbahn der Welt, teilweise durch einen Tunnel ins Tal hinunter. (In der Gegend befand sich früher die Katoomba-Kohlenmine, und die Katoomba Scenic Railway war ursprünglich Teil eines Netzes von Eisenbahnlinien, die gebaut wurden, um Kohle und Kerosinschiefer von den Minen zum Kopfbahnhof zu bringen). Anschließend spazierten wir durch das üppige Grün des Regenwaldes entlang der Promenaden und fuhren mit der unglaublichen Scenic Cableway wieder nach oben.





Wir brauchten den ganzen Nachmittag, um dieses Programm zu bewältigen, teilweise weil wir die Landschaft genossen und viele Fotos machten. Die meiste Zeit verbrachten wir jedoch mit dem Anstehen für die nächste Fahrt, da das System und das Personal mit der Anzahl der Besucher überfordert waren. Die Attraktionen der Scenic World schlossen um 17 Uhr, und jeder musste sicherstellen, dass er pünktlich zurück war, was bedeutete, dass man die Länge der Warteschlangen abschätzen musste, da man sonst den steilen Aufstieg aus dem Talgrund nehmen oder bei den gruseligen Krabbeltieren im schönen, aber verlassenen Talgrund zurückbleiben musste.

Wir schafften es, weit vor 17 Uhr zurück zu sein, und spazierten dann wieder, abseits der Menschenmassen, auf dem Wanderweg zum Echo Point und nutzten die Gelegenheit, einige unserer Fotoaufnahmen zu wiederholen, dieses Mal bei strahlendem Sonnenschein.

 

Den Abend verbrachten wir mit Packen, Putzen und dem Kochen unseres letzten Abendessens in unserem Wohnmobil. Wir hatten gehofft, unser letztes Abendessen im Freien in der schwindenden Sonne genießen zu können, aber dazu kam es nicht. Der Wind kam auf, und es kühlte auf 7 Grad ab. In dieser Nacht mussten wir die Heizung ein letztes Mal anstellen. Das war der Sommer in Australien. Unglaublich! Aber unseren australischen Nachbarn zufolge war der Sommer in Australien dieses Jahr ungewöhnlich kalt.

 

Dave:

 Es war eine kalte Nacht. Als wir aufstanden, schien die Sonne, und die Temperatur betrug nur 9 °C, aber es wurde schnell wärmer. Wir haben draußen gefrühstückt und dann bis zum Mittag unsere Tagebücher geschrieben und Fotos bearbeitet. Wir haben gepackt, weil wir am nächsten Tag nach Sydney fahren wollten,

um unser Wohnmobil beim Apollo-Depot abzugeben. Die Morgendämmerung war wolkenlos, aber am Vormittag zogen Wolken auf, und es war kalt, bis sich die Wolken verzogen und die Sonne um 13:00 Uhr zurückkam.

Da die Zeit drängte, beschlossen wir, das volle Programm zu machen und zahlten AUD 115,20 (70 Euros) für unsere beiden Scenic World-Tickets. Wir würden die Schlucht mit dem Scenic Skyway durchqueren, mit der Scenic Railway hinunterfahren, den Scenic Walkway nehmen und den Scenic Walkway und schließlich mit der Scenic Cableway wieder nach oben, um mit dem Scenic Skyway zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen. Wir würden dann um das Gebiet der Katoomba Falls herum zu den anderen Aussichtspunkten wandern. So war unser Plan in der Theorie. Die Realität sah jedoch ganz anders aus.

 

Es gab eine lange Schlange, um mit dem Scenic Skyway auf die andere Seite zu gelangen. Bevor wir mit der Scenic Railway fahren konnten, mussten wir anstehen, um unsere Tickets für das Scenic World-Armband zu kaufen. Nach dem Kauf mussten wir uns in eine weitere Schlange für die Scenic Railway einreihen. Dies dauerte über 30 Minuten, umgeben von schreienden Babys und Kindern. Es war sehr ärgerlich und zeitraubend. Die Zugfahrt nach unten war das Warten wert und war spektakulär, weil sie so steil war. Ich kann mir nur vorstellen, wie es für die Bergleute vor all den Jahren gewesen sein muss. Die Zeit war unser schlimmster Feind. Es gab so viel zu sehen und so wenig Zeit. Wir machten eine verkürzte Version des Scenic Walkway, und die Aussicht auf die Mine und die Bäume von dem hölzernen Steg auf den Boden des üppigen Jamison Valley war beeindruckend. Wieder mussten wir über 30 Minuten zwischen schreienden Babys und Kindern in der Schlange stehen, was die Geduld aller auf die Probe stellte, um mit der Scenic Cableway wieder nach oben zu fahren. Und was für eine Aussicht hatten wir, als wir langsam nach oben schwebten!! Wir ärgerten uns über Scenic World, die Warteschlangen und die anderen Touristen, denen es an sozialer Kompetenz und räumlichem Vorstellungsvermögen zu fehlen schien. Nach einiger Zeit waren wir uns jedoch beide einig, dass der Besuch der Scenic World die Menschenmassen, die Warteschlangen, die schreienden Babys und die wilden Kinder auf jeden Fall wert war.







 





Das ist nur eine kleine Auswahl von unseren Fotos.



Danach nahmen wir denselben Weg wie am Vortag, denn der Himmel war wolkenlos blau, und wir wollten die Fotos, die wir am Vortag unter dem bewölkten Himmel gemacht hatten, ersetzen. Als wir um 18:00 Uhr zu unserem Campingplatz zurückkehrten, war die Sonne bereits hinter den Bäumen verschwunden, und auch die Temperatur war gesunken. Die Wettervorhersage für den Abend lautete: klarer Himmel, leichter Wind und eine Temperatur von 6 Grad. Man sollte nie glauben, dass während unseres englischen Winters in Australien Hochsommer ist! Dies war unsere letzte Nacht in den Blauen Bergen, und wir mussten die ganze Nacht über die Heizung laufen lassen.

 

 


 

4.3 Der Grampians-Nationalpark


12. Februar 2025

Lisa:

Am nächsten Tag ließen wir die Küste und die Große Meeresstraße hinter uns und fuhren ins Landesinnere in die Berge. Unser nächstes Ziel war der Grampians-Nationalpark. Zu Beginn unserer Reise hatten wir in den Zeitungen von Buschbränden und den schweren Zerstörungen in den Grampians gelesen. Wir trafen auch ein Paar aus Belgien, das uns erzählte, dass sie den Grampians National Park verlassen mussten, weil sich das Buschfeuer ihrem Campingplatz näherte. Als wir uns in einem der Touristeninformationszentren erkundigten, ob es jetzt, acht Wochen später, sicher sei, das Gebiet zu besuchen, versicherten uns die Mitarbeiter, dass es auf der Ostseite der Grampians, in Gaps Hall, wo wir hinwollten, sicher sei. Aber Buschbrände könnten leicht wieder aufflammen; wir müssten auf der Hut sein. Man empfahl uns dringend, die Grampians Notfall-App herunterzuladen, die uns über den aktuellen Stand der Buschbrände informieren und uns sagen würde, wann wir welche Maßnahmen ergreifen sollten. Als wir uns den Grampians näherten, waren einige Straßen, die weiter ins Zentrum des Nationalparks führten, gesperrt. Unsere App warnte vor neuen Bränden in der Mitte der Grampians, zeigte aber an, dass der östliche Teil noch in Ordnung sei. Das könnte sich jedoch schnell ändern.


Wir tranken einen Kaffee und Tee in der kleinen Stadt Dunkeld und fuhren dann weiter. Je tiefer wir in die Berge kamen, desto mehr konnten wir die Schäden sehen, die das Feuer angerichtet hatte. Es war unwirklich, über 40 km die Straße entlang zu fahren, durch Wälder mit geschwärzten Bäumen, verbrannten Baumstümpfen und Sträuchern. Wir hielten mehrere Male an, um Fotos zu machen. Wir waren entsetzt über das Ausmaß der Brandschäden.



Das Ausmass der Buschfeuer Brandschäden
Das Ausmass der Buschfeuer Brandschäden


Erstaunlich war jedoch, dass, obwohl man nach dem Feuer alles für tot hielt, an vielen Bäumen und Sträuchern neue grüne Blätter, neue Triebe und Zeichen des Lebens und Überlebens wuchsen. Das gab uns Hoffnung, und unsere deprimierte Stimmung besserte sich. Die Natur hat die Angewohnheit, sich selbst zu reparieren.


Die Naturhat die Angewohnheit, sich selbst zu regenerieren.
Die Naturhat die Angewohnheit, sich selbst zu regenerieren.

Wir kamen in der kleinen Stadt Halls Gap an, tranken noch einen Kaffee und besuchten das örtliche Touristenzentrum, um die Gegend und die Wandermöglichkeiten zu erkunden. Dann richteten wir unser Lager auf dem Halls Gap NRMA Campsite ein. Der Platz war in Ordnung, aber die Einrichtungen waren etwas veraltet und könnten ein bisschen Liebe und Pflege vertragen. Das Wetter war großartig - blauer Himmel und warm, kein Wind! Wir machten sofort einen Spaziergang, um das Beste aus dem Wetter zu machen, denn für den nächsten Tag war Regen angesagt. Von den vielen Wandermöglichkeiten in der Umgebung wählten wir einen moderaten 2 1/2-stündigen Spaziergang, der an den Clemetis-Wasserfällen vorbeiführte, die leider kein Wasser führten, da es Hochsommer war. Es war bereits Nachmittag, und die Temperaturen lagen bei Mitte 30. Also beschlossen wir, statt den ganzen Weg zum Chautauqua Peak zu laufen, wofür wir wahrscheinlich weitere 3 Stunden hin und zurück gebraucht hätten, bis zu einem Aussichtspunkt weiterzugehen, von dem aus wir einen atemberaubenden Blick auf die Berge, den See und den Fluss gleich neben unserem Lagerplatz hatten.


Herrliche Aussicht auf den Grampians National Park
Herrliche Aussicht auf den Grampians National Park

Auf unserem Campingplatz gab es viele Kängurus, die auf dem grünen Gras grasten, vor allem in der Nacht, wie man an den vielen Haufen von Känguru-Scheiße überall auf dem Campingplatz sehen konnte. Ich war mir dessen bewusst, muss aber auf dem Rückweg von den Sanitäranlagen einen Haufen übersehen haben, da ich unwissentlich mit beiden Füßen hineintrat. Das Ergebnis war Känguru-Scheiße auf dem gesamten Fußboden unseres Wohnmobils. Wie ärgerlich!!

Heute Abend haben wir unser Abendessen draußen genossen, weil es warm war und kein Wind ging.


Dave:

Am Morgen war Seenebel aufgezogen und hatte die Sonne verdunkelt, aber er löste sich schnell auf, als wir aus der Stadt herausfuhren und zu unserem nächsten Ziel, Halls Gap in den Grampians, fuhren. Die Straßen waren schnurgerade, und wir fuhren durch eine flache Landschaft mit hohem, strohfarbenem Gras und gelegentlich einer Rinderherde, die auf dem Gras herumkaute.

 

Als wir unter einem wolkenlosen blauen Himmel weiter ins Landesinnere vordrangen, nahm die Hitze zu, und wir konnten in der Ferne Hügel sehen. Meine Gedanken schweiften ab, und mir fiel auf, dass eine Farbe fehlte - Grün. Wir machten eine Pause in einer kleinen Stadt namens Dunkeld. Es ist eine angenehme Stadt, wenn auch etwas klein. Die junge Kellnerin, die uns bediente, stammte aus Preston, in der Nähe meiner Heimatstadt. Die entfernten Hügel wurden zum Grampians National Park.


Wir nähern uns den Grampians Bergen
Wir nähern uns den Grampians Bergen

Vor etwa einem Monat hatte es ein großes Buschfeuer gegeben, und wir fuhren mehr als 40 km zwischen ausgebranntem, zerstörtem Buschland auf beiden Seiten der Straße und den Hügeln dahinter. Wir hielten oft an, um die Zerstörung zu dokumentieren.


Warntafeln informieren über das Buschfeuerrisiko in der Gegend.
Warntafeln informieren über das Buschfeuerrisiko in der Gegend.

Erstaunlicherweise wuchsen aus den Zweigen einiger abgebrannter Büsche neue Triebe. Die Kraft der Natur, sich selbst zu erneuern, hat uns sehr beeindruckt. Wir erreichten die Stadt Halls Gap um 14:00 Uhr und erkundigten uns in den Geschäften und im Informationszentrum, welche Wanderungen wir unternehmen könnten. Ich kaufte mir einen Stubby-Halter aus Neopren, und Lisa kaufte einen Bumerang als Geburtstagsgeschenk für ihren Bruder Hans. Ein Stubby ist eine Bierflasche. Man stellt sein Bier in einen Stubby-Halter, um zu verhindern, dass die Hand das Bier erwärmt. Ideal für unsere Sommer-BBQs.

 

Wir fuhren weiter zum NRMA Halls Gap Holiday Park Campingplatz, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen würden. Die Ausstattung war in Ordnung, aber wie wir schon bei anderen NRMA-Campingplätzen festgestellt haben, könnte sie ein wenig aufgehübscht werden. Die Temperatur-App auf meinem Handy zeigte 37°C an. Am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen, und es wehte nicht einmal ein Hauch von Wind. Endlich hatten wir mal gutes Wetter. Wir machten eine kurze Pause und liefen dann in Richtung Chautauqua Peak. Es war zu spät, um den ganzen Weg zum Gipfel zu gehen, aber wir schafften es, die Clemetis Falls zu besuchen, die knochentrocken waren, und gingen weiter hinauf zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man die Stadt überblicken konnte. Bei 37 °C war es eine heiße Wanderung, und wir hielten ständig Ausschau nach Schlangen im Busch neben dem Weg. Die Aussicht war wunderbar, und wir machten mehrere Fotos und wanderten dann zurück. Als wir an dem grasbewachsenen Cricket-Oval des Dorfes vorbeikamen, wo sich die Kängurus am Gras gütlich taten, unterhielten wir uns lange mit einem Mann, der mit seinem Sohn und seinen Enkelkindern ein langes Wochenende hier verbrachte. Wieder einmal stellten wir fest, dass die freundlichsten Menschen, die wir trafen, diejenigen waren, die als Kinder mit ihren Eltern nach Australien ausgewandert waren. Er stammte ursprünglich aus Holland und war mit einer Frau aus Schottland verheiratet. Die Wanderung dauerte drei Stunden, und als wir zurückkamen, arbeiteten wir in unserem klimatisierten Wohnmobil an unseren Fotos und Tagebüchern.

 

Um 19:30 Uhr waren es immer noch 35 Grad, als wir draußen an unserem Tisch saßen, Bier tranken und die Sonne hinter den Bergen untergehen sahen. Es gab jede Menge fliegende Mücken, so dass wir uns mit Anti-Mücken-Creme einschmieren mussten. Wir aßen unsere in der Mikrowelle gegarten Maiskolben draußen, und der Geruch lockte Dutzende von weißen Sittichen an. Zuerst waren sie niedlich, aber nach einer Weile wurden sie lästig, weil sie neben unseren Füßen bettelten und kreischten oder uns vom Dach unseres Wohnmobils aus beobachteten. Was für einen Lärm sie machten, vor allem bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang, wie auch die anderen fliegenden Viecher. Auch beim Besuch des Duschblocks mussten wir uns vor der Känguru-Scheiße in Acht nehmen, die sie bei ihren nächtlichen Streifzügen über den Campingplatz hinterlassen hatten.

Während unseres australischen Abenteuers gab es nur wenige Gelegenheiten, abends draußen zu sitzen, aber der heutige Abend war eine dieser Nächte. Wir aßen unsere Hähnchen-Fajitas, genossen die heiße, windstille Nacht und fragten uns, wann wir das nächste Mal bei Temperaturen von über 33 Grad draußen sitzen könnten. Nach dem Essen zogen wir uns in unseren klimatisierten Campervan zurück und schliefen um 22:00 Uhr fest ein.

 

 

13. Februar 2025

Lisa:

Als wir aufwachten, war es kühl und bewölkt. Ein solches Wetter ist gut zum Wandern, aber nicht zum Fotografieren. Was für ein Unterschied zum Vortag und was für eine Enttäuschung. Wir machten eine 4-stündige Rundwanderung zum Pinnacle Lookout. Der Pinnacle ist einer der bekanntesten Aussichtspunkte im Grampians National Park und bietet einen Panoramablick auf Halls Gap, Lake Bellfield und die umliegenden Täler und Klippen. In Anbetracht von Daves Knie entschieden wir uns für die verkürzte Pinnacle-Wanderung anstelle der längeren Wanderung von 8 km (7-8 Stunden) und starteten vom Wonderland Carpark aus. Unser Weg führte uns durch interessante Felsformationen, die als Grand Canyon bezeichnet werden, da sie ähnlich sind, aber in viel kleinerem Maßstab. Dann ging es durch die Silent Street, eine enge Schlucht mit steilen Stufen, bevor wir ein felsiges Gebiet durchquerten und den Pinnacle Lookout erreichten, von dem aus wir einen fantastischen Panoramablick über Halls Gap und die umliegenden Berge hatten.


Steile Treppen führen durch die Schlucht der Silent Street (Stille Strasse)
Steile Treppen führen durch die Schlucht der Silent Street (Stille Strasse)

Die riessigen Felsformationen sind beeindruckend.
Die riessigen Felsformationen sind beeindruckend.

Die Wanderung war nicht nur wegen der Felsformationen schön, sondern auch, weil wir unterwegs viele andere freundliche Wanderer trafen und uns mit ihnen unterhielten. Sie kamen aus der Schweiz, Deutschland, Holland, England und Frankreich. Es herrschte eine internationale (hauptsächlich europäische) Atmosphäre unter Gleichgesinnten. Wir erzählten uns gegenseitig von unseren Reisen und Erfahrungen und sprachen sogar über die jüngsten politischen Veränderungen in der Welt. Es war erstaunlich, wie ungezwungen man miteinander reden konnte. Wir hatten oft das Gefühl, dass wir uns im Gespräch mit alteingesessenen Australiern nicht so wohl fühlten. Lag es an der anderen Kultur? Allerdings schien es natürlicher, sich mit Australiern zu unterhalten, die in Europa gereist waren oder gearbeitet hatten oder die mit ihren Eltern in jungen Jahren weggegangen waren. Wir stellten fest, dass wir etwas gemeinsam hatten und auf der gleichen Wellenlänge waren.

Obwohl wir uns angeregt unterhielten, schauten wir uns überall um, sahen aber keine der versprochenen wilden Tiere wie Kängurus oder Wallabys, obwohl ein junger Mann berichtete, eine Schlange gesehen zu haben, was uns alle dazu veranlasste, sehr vorsichtig zu sein und aufzupassen, wo wir hintraten. Wir machten viele Fotos, und obwohl der Himmel nicht so blau war wie am Vortag, war die Aussicht beeindruckend. Dann drohten die schwarzen Wolken am Himmel zu platzen, und wir stiegen schnell den Berg hinunter und erreichten das Wohnmobil gerade noch, bevor es zu regnen begann.

Am Abend hatte es aufgehört zu regnen, und wir waren fest entschlossen, unseren Wein und das Abendessen draußen zu genießen, aber dann wurde es kalt, und wir mussten nach drinnen gehen.


Dave:

Das Wetter hatte sich über Nacht geändert. Der Wind hatte zugenommen, die Wolken zogen auf, und die Temperatur war auf angenehme 28 °C gesunken. Wir frühstückten draußen und arbeiteten anschließend an unseren Tagebüchern und Fotos.

In Halls Gap gibt es verschiedene Wanderrouten für unterschiedliche Fitnesslevel und Interessen. Da wir nur einen Tag Zeit hatten, entschieden wir uns für The Pinnacle Lookout, eine 4,2 km lange Wanderung mit Rückweg. Sie wurde als mittelschwer bis anspruchsvoll eingestuft und sollte etwa vier Stunden dauern. Bevor wir die Wanderung begannen, ging in den Kurven immer wieder die Besteckschublade auf. Also musste ich mit meinem Multitool ran, um die Schrauben wieder anzuziehen. Wieder eine Aufgabe erledigt.


Diese kultige Wanderung begann am Wonderland Carpark. Der Weg führte uns durch einzigartige Felsformationen wie den Grand Canyon (eine kleinere Version des amerikanischen Canyons mit beeindruckenden Felswänden und -formationen) und die Silent Street (eine sehr enge, hoch aufragende Schlucht, die der Wanderung einen ganz besonderen Reiz verlieh), bevor wir den Pinnacle Lookout erreichten. Von dort hatten wir einen herrlichen Panoramablick über Halls Gap und die umliegende Landschaft!



Herrlicher Panoramablick über Halls Gap und die umliegende Landschaft
Herrlicher Panoramablick über Halls Gap und die umliegende Landschaft

Diese Wanderung war nur eine von vielen in der Umgebung von Halls Gap, und die bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten auf dem Weg nach oben und auch auf dem Weg nach unten lassen sich mit Worten nicht beschreiben. Die Wanderung war eine Herausforderung für mein Knie, vor allem der Rückweg nach unten. Als wir uns dem Ende der Wanderung näherten, bemerkten wir ein paar Regentropfen. Zehn Minuten später waren wir wieder an unserem Campingplatz.


Heute geniessen wir den Pinnacle Lookout in den Grampians, morgen gehts weiter zu den Blauen Bergen.
Heute geniessen wir den Pinnacle Lookout in den Grampians, morgen gehts weiter zu den Blauen Bergen.

Die Wolken begannen sich nach einem Regentropfen zu verziehen, und so konnten wir draußen in der Sonne sitzen und unser Bier genießen, während wir eine Partie Dominos spielten. Im Wohnmobil neben uns saß ein holländisches Paar, und wir unterhielten uns angeregt mit der netten Dame, während sie sich auf den Weg in die Campingküche machte. Auch dieses Mal gab es als Vorspeise Maiskolben in der Mikrowelle zubereitet, gefolgt von Fajitas und einem Glas Wein. Um 20:30 Uhr waren wir müde und schauten uns im Bett ein Musikvideo an. Heute Abend brauchten wir keine Klimaanlage, denn die Temperatur betrug 23°C.  

 


 


4.2 Die Große Meeresstraße


5. Februar 2025


Lisa:

Am Mittwochmorgen brachen wir früh auf, kurz nach 7 Uhr, denn wir hatten eine lange Fahrt vor uns. Unser nächstes Ziel war die Grosse Meeresstrasse. Dafür würden wir mindestens 5-6 Stunden brauchen. Wir genossen die Fahrt durch Wald und Busch, entlang der Küste und ins Landesinnere, vorbei an gelben Strohfeldern und Grasfeldern, auf denen Kühe weideten. Anstatt zurück nach Melbourne zu fahren und im Verkehr festzustecken, folgten wir einer landschaftlich wunderschönen Straße entlang der Küste nach Sorrento, einem charmanten Küstenstädtchen, von wo aus die Searoad Ferries nach Queenscliff übersetzen.


Als wir durch Sorrento mit seinen hübschen historischen Kalksteinhäusern aus den 1860er Jahren fuhren, der Zeit, in der die Stadt erbaut wurde, wäre ich am liebsten eine Weile geblieben. Die kleine Stadt sah entspannend aus; sie fühlte sich an wie ein Ort, an dem man gerne ein paar Tage Urlaub verbringen würde. Leider hatten wir keine Zeit; wir mussten eine Fähre erwischen. Wir kamen an der Fähre an, kurz bevor sie ablegte. Leider gab es keinen Platz mehr für ein Fahrzeug unserer Höhe (3 m), so dass wir eine Stunde auf die nächste warten mussten. Macht aber nichts!

Dave trotzt den Elementen
Dave trotzt den Elementen

Wir nutzten die Zeit, um uns am Kiosk einen Kaffee und Tee zu besorgen und wollten ihn draußen auf der Bank in der Sonne trinken. Aber der kalte Wind hat uns schnell eines Besseren belehrt. Also tranken wir unsere Getränke im Inneren des Wagens, geschützt vor dem Wind. Die Überfahrt mit der Fähre war eine ruhige 45-minütige Fahrt. Die Sonne schien, aber leider war der kalte Wind wieder unangenehm, und die einzige Möglichkeit, sich vor ihm zu verstecken, war, ins Innere des Schiffes zu gehen. Das wollten wir aber nicht tun, denn der Blick auf das blaue Meer und den blauen Himmel war atemberaubend. Also packte ich mich warm ein.


In Queenscliff setzten wir unsere Reise nach Torquay fort, dem Beginn der berühmten „Großen Meeresstraße“. Hier deckten wir uns mit den wichtigsten Lebensmitteln, Wein und hervorragendem Fisch ein. Dann fuhren wir weiter und erreichten am Nachmittag unser Ziel, den Big4 Anglesey Holiday Park. Er bot hervorragende Einrichtungen. Die Duschen waren sauber, und statt einer winzigen Duschkabine wie auf den meisten Campingplätzen, auf denen wir übernachtet hatten, gab es eine Suite mit einer Toilette, einem Waschbecken und einer Duschkabine mit viel Platz zum Abtrocknen. Es gab sogar eine Heizung an der Decke, die morgens und abends, wenn es kühl war, sehr willkommen war. Die Waschmaschinen und Trockner im Waschsalon waren neu und alles war sehr sauber und gepflegt. Welch ein Luxus! Leider waren wir nur zwei Tage hier.


Dave:

Wir waren um 06:15 Uhr wach. In der Nacht zuvor war es so heiß, dass wir die Klimaanlage hätten einschalten sollen. Was für einen Unterschied 24 Stunden doch machen. Letzte Nacht wurde es kalt, und wir mussten alle Fenster und die obere Luke schließen. Es gab wieder ein Eierproblem, und in den Geschäften und Supermärkten war das Angebot knapp. Wir hatten ein eierloses Frühstück und verließen den Campingplatz um 07:15 Uhr. Wir hatten einen langen Tag vor uns, um Anglesey zu erreichen, wo unser nächster Big4-Campingplatz lag.


Wir hatten beschlossen, nach Sorrento zu fahren und die Fähre über die Melbourne Bay nach Queenscliff zu nehmen. So würden wir nicht durch Melbourne fahren müssen. Die Fähre kostete für uns beide und das Wohnmobil 125 AUD (75 Euros) ein ermäßigter Tarif für Personen „reiferen Alters“. Diese Kosten wurden durch die Einsparungen bei den Treibstoffkosten ausgeglichen, die wir durch die kürzere Strecke und den Verzicht auf die teuren Mautstraßen von Melbourne erzielten.

Von Queenscliff aus fuhren wir zu einem riesigen Coles-Supermarkt in Torquay, um unsere Vorräte aufzufüllen. Was für ein fantastischer Supermarkt das war. Wir kauften Tintenfischtuben, große schwarze Tigergarnelen, Barramundi-Fisch, Obst, Maisskolben und jede Menge Gemüse, das uns für die nächsten 3 oder 4 Tage reichen sollte. Dieser Supermarkt hatte sogar Eier! Neben dem Supermarkt war ein Getränkeladen, in dem wir uns mit Wein und Bier eindeckten.

 

Im Laufe des Tages hatten sich die Wolken wieder verzogen, aber es war immer noch heiß. Wir kamen um 16:00 Uhr im Big4 Anglesea Holiday Park an, und der uns zugewiesene Parkplatz war erstklassig, ebenso wie der Platz selbst. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, spazierten wir in die kleine Stadt, kauften ein Dominospiel und kehrten in einem Café auf einen wohlverdienten Cappuccino ein.


Auf dem Rückweg zum Campingplatz verzogen sich die Wolken, und die Sonne kam zum Vorschein. Um 19:30 Uhr waren die Wolken wieder da, es war kühl und windig. Wir tranken unser Bier im Wohnmobil und beschlossen, drinnen zu essen, da es draußen nicht angenehm war. Die Vorspeise mit den großen schwarzen Tigergarnelen hat noch nie so gut geschmeckt wie jetzt, ebenso wie die Tintenfischtuben mit Zwiebeln, Tomaten und Paprika in Knoblauchpaste.




6. Februar 2025


Lisa:

Am nächsten Morgen haben wir uns warm eingepackt und draußen gefrühstückt, flankiert von einer Gruppe Kakadus. Sie waren niedlich und ich versuchte, ein paar Fotos von einem von ihnen zu machen, der Wasser aus einem undichten Wasserhahn trank. Während ich mit Begeisterung Fotos von ihnen machte, hielt ein Service-Buggy vor dem Duschbereich, um frische Handtücher zu bringen. Der Fahrer, ein Mitarbeiter, verscheuchte zwei der Kakadus, die auf sein Fahrzeug gestiegen waren, und nannte sie eine Plage. Erst später, nachdem wir auch erlebt hatten, wie hartnäckig und aufdringlich diese Vögel waren, die ständig um Futter bettelten und viel Lärm machten, verstand ich seinen Kommentar.


Wir besichtigten das hübsche, verschlafene Städtchen Anglesey, spazierten am Fluss entlang und schlenderten über den weitläufigen Strand. Anglesey ist bekannt für seine atemberaubenden Strände mit herrlichem Blick auf die Küste, kristallklarem Wasser und einer entspannten Atmosphäre. Am Strand kann man faszinierende Felsformationen entlang der Küste finden. Sie bestehen aus verwitterten Sand- und Kalksteinfelsen, die durch jahrelange Erosion durch Wind und Wellen geformt wurden. Anglesey ist auch für seine Küstenwanderungen bekannt. Wir entschieden uns für eine Wanderung, die mehrere Buchten umfasste. Wir wanderten am Strand entlang und kehrten über den Klippenpfad zurück, der uns eine hervorragende Aussicht auf die Bucht bot. Es war faszinierend und wir konnten uns gar nicht sattsehen. Zur Mittagszeit machten wir ein Picknick mit Sardinen und Brot. In einem Strandcafé tranken wir den besten Cappuccino seit langem.



Anglesey Beach
Anglesey Beach

Felsformationen auf der Roadknight Halbinsel
Felsformationen auf der Roadknight Halbinsel

An diesem Tag war es heiß, 32 Grad, herrlich. Genau so mag ich es. Am Ende unseres Strandspaziergangs, als wir wieder am Anglesey Strand ankamen, gingen wir ins Meer schwimmen. Das Wasser war kalt, aber erfrischend, und es tat gut. Danach ließen wir unsere nasse Haut in der Sonne trocknen.


Am Abend kochten wir einen ausgezeichneten Barramundi-Fisch und aßen ihn draußen auf unserem Tisch, warm eingepackt, denn es wurde wieder kalt. Aber wir waren fest entschlossen, draußen zu sitzen. Bislang hatten wir auf unserer Australienreise nur wenige Abende, an denen es warm genug war, um draußen Abend zu essen.  Es war ein wunderbar entspannender Tag. Ich wäre noch viel länger dort geblieben, aber wir mussten zum nächsten Teil der Großen Meeresstraße weiterfahren.


Dave:

Wir haben beide wieder schlecht geschlafen. Vielleicht lag es an dem Wind, der in der Nacht unablässig gegen das Wohnmobil schlug. Wir haben draußen gefrühstückt, zusammen mit mehreren weißen Kakadus, die in den Ästen des Baumes über uns zirpten, und während wir das taten, kam die Sonne heraus. Lisa brachte eine Ladung Wäsche in die Wäscherei des Campingplatzes, und während wir warteten, beantworteten wir E-Mails, schrieben unsere Tagebücher, luden Fotos herunter und aktualisierten unseren Reiseblog.

Um 11:00 Uhr machten wir uns auf, um am Ufer des Anglesey River entlang zum Strand zu laufen. Bei strahlend blauem Himmel spazierten wir am goldenen Strand entlang über die Bucht zum Point Roadknight. Wir hielten an und unterhielten uns lange mit einem jungen Mann mit seiner Drohne. Er arbeitete für eine Regierungsbehörde und erstellte eine Karte der Küstenerosion in diesem Gebiet. Viele Leute waren am Strand, vor allem die Surfer am Point Roadknight. Die Klippenkorrosion, an der wir vorbeikamen, und die Felsformationen auf der Halbinsel waren spektakulär, ebenso wie die sich brechende Brandung - ein weiteres Surferparadies. Wir liefen um die felsige Halbinsel herum, über eine Sanddüne, zurück zur Bucht, an der wir gerade entlanggelaufen waren, und suchten uns einen Platz unter einem schattigen Baum, da die Sonne so intensiv war. Wir setzten uns auf den Bordstein und aßen eine Portion Sardinen aus der Dose mit einer Scheibe Brot. Wenig später stießen wir auf ein Surfercafé, wo wir uns einen Cappuccino gönnten.


Blick auf den Anglesey Strand von den Kliffs
Blick auf den Anglesey Strand von den Kliffs

Point Roadknight
Point Roadknight

Wir nahmen den Roadknight-Wanderweg zurück. Der unbefestigte Weg hielt sich innerhalb des Busches, und der Halbschatten war eine willkommene Abwechslung zur Sonne. Wir nahmen eine kleine Schotterstraße, die hinunter zum Strand führte. Dieser Weg war für die Rettungskräfte bestimmt, falls ein Notfall eintrat. Wir stellten unsere Ausrüstung neben den drei Bademeisterinnen ab, genossen ein willkommenes Bad und sonnten uns anschließend. Ich konnte verstehen, warum die Australier die Strände so sehr lieben.

 

Am Abend hatte der Wind nachgelassen, und es war ein Genuss, beim Abendessen draußen zu sitzen. Als Vorspeise gab es in der Mikrowelle zubereitete Maiskolben mit Butter, gefolgt von Barramundi-Fischsteaks, mariniert mit Zwiebeln, Paprika und Tomaten. Nach einem anstrengenden Tag waren wir müde und gingen um 21:30 Uhr schlafen.


7. Februar 2025


Lisa:

Heute Morgen sind wir früh aufgebrochen, um zu unserem nächsten Halt an der Großen Meeresstraße, Port Campbell, zu fahren. Wie wir auf Google Maps sahen, war unser nächstes Ziel eine kleine Stadt, die nur einen Gemischtwarenladen und keinen großen Supermarkt hatte. Also mussten wir uns in Anglesey mit Fisch eindecken. Leider gab es im Supermarkt nur Tiefkühlfisch oder einen traurig wirkenden, teuren Fisch. Wir kauften ein paar schwarze Tigergarnelen, die frisch aussahen. Der freundliche Mann an der Kasse empfahl uns, es in der Metzgerei in der Stadt zu versuchen, da diese auch Fisch verkaufe. Als wir die Metzgerei betraten, warf uns die ältere Dame hinter dem Tresen einen bösen Blick zu. Sie mochte offensichtlich keine Touristen. Ich zeigte auf einen der Fische (ein weißes Filet) und fragte, was das für ein Fisch sei. „Das ist ein Fisch“, war die Antwort. Okay, und „welcher Fisch ist das?“, während ich auf kleine lange Filets zeigte. Antwort: „Das ist ein Fisch. Das sind alles Fische.“ Ich musste kichern. Das war nicht die Antwort, die ich suchte. Ich wollte wissen, ob dieser Fisch Gräten hat, woher er kommt, ob er aus Australien oder Vietnam stammt, wie viele ihrer Fische. Um welche Art von Fisch es sich handelte. Wir sahen uns an und wussten nicht, was wir von ihr halten sollten, ob sie dumm oder einfach nur unhöflich war. Dann klingelte ihr Telefon, und sie ging ran. Wir wollten gerade den Laden verlassen, als ein junger Mann mit einem breiten Lächeln hinter dem Tresen auftauchte. Wir kauften bei ihm weiße Fischfilets (wir wissen immer noch nicht, was für ein Fisch es war), die uns für die nächsten Tage reichen sollten, und er gab uns eine Zitrone umsonst, weil wir Fisch im Wert von 20 AUD gekauft hatten.

Eine Kundin, vermutlich als Wiedergutmachung für das unhöfliche Verhalten des alten Drachens, suchte auf ihrem Telefon, um mir zu zeigen, welchen Fisch wir gerade gekauft hatten. Sie konnte ihn nicht finden, und so bedankten wir uns trotzdem für ihre Bemühungen und verließen den Laden. Der alte Drache war immer noch am Telefon, als wir gingen.


Wir setzten unsere Reise nach Westen in Richtung Port Campbell fort. Wir fuhren die berühmte Große Meeresstraße entlang, an der es viele Aussichtspunkte gab, an denen man anhalten konnte. Leider konnten wir nicht überall anhalten, da wir einen langen Weg zu unserem nächsten Ziel vor uns hatten. Bei jedem Halt trafen wir auf viele Touristen, die unbedingt Fotos und Selfies machen wollten. Jedes Mal gab es einen Wettlauf zu den Sehenswürdigkeiten, da die Parkplätze begrenzt waren. Wir sahen viele schöne Orte mit großartigen Aussichten. Wir hielten am berühmten Leuchtturm in Airley's Inlet und kurz darauf in Apollo Bay, um einen Kaffee zu trinken und eine Jakobsmuschelpastete zu essen. Die Straße führte dann landeinwärts durch den prächtigen Regenwald des Otway National Park, und als wir wieder an der Küste ankamen, hielten wir in Castle Cove für ein Picknick mit Sardinen. Kurz vor Port Campbell hielten wir am 12 Apostel-Nationalpark-Besucherzentrum und bewunderten die „Apostel“, eine Ansammlung von Kalksteintürmen, von denen nur noch sieben übrig sind (einer ist eingestürzt, aber es waren nie 12; möglicherweise ist das nur eine nette Geschichte, um Besucher anzulocken). Das Wetter wurde windig und unangenehm, und wir waren froh, als wir auf unserem Campingplatz, dem NMRA Port Campbell Holiday Park, ankamen, wo wir uns mit einer Tasse Tee aufwärmen konnten.

Wieder war es zu kalt, um draußen zu Abend zu essen, aber wir genossen unsere Tigergarnelen und den Fisch, dessen Art wir immer noch nicht kannten, mit der Zitrone, die uns der nette junge Mann gab.


Dave:

Zum Frühstück gab es pochierte Eier, eine willkommene Abwechslung zu den Spiegeleiern, mit dem zusätzlichen Vorteil, dass wir die Pfanne nicht reinigen mussten, da das Wohnmobil keinen Pfannenwender, sondern nur eine große Kelle hatte. Wir planten, wo wir auf dem Weg zu unserem nächsten Campingplatz, dem NRMA Port Campbell Holiday Park in der Stadt Port Campbell, anhalten wollten. Wir tankten auf, leerten die Toilettenkassette und fuhren los.


Australiens berühmte Große Meeresstraße erstreckt sich über 243 km entlang der Südwestküste Victorias und ist eine der berühmtesten Straßen Australiens. Sie ist bekannt für ihre atemberaubenden Küstenlandschaften, üppigen Regenwälder und dramatischen Kalksteinformationen und verbindet natürliche Schönheit mit reicher Geschichte. Sie wurde zwischen 1919 und 1932 von heimgekehrten Soldaten des Ersten Weltkriegs als Kriegsdenkmal errichtet. Die Straße symbolisiert Widerstandskraft und Gedenken. Der Zweck der Straße war die Schaffung von Arbeitsplätzen nach dem Krieg und die Ehrung der Soldaten, wobei das Projekt eine technische Meisterleistung durch Handarbeit darstellte.



Wir hielten viele Male entlang der spektakulären, engen und kurvenreichen Straße an, um Fotos zu machen und die Aussicht zu genießen. Viele Abschnitte dieser Straße waren aus der Felswand gehauen worden, und ich konnte mir nur vorstellen, wie viel Mut es vor über 100 Jahren gekostet haben muss, eine solche Aufgabe zu bewältigen. In der geschäftigen Touristenstadt Apollo Bay hielten wir an, um Kaffee zu trinken und eine köstliche Jakobsmuschelpastete zu essen, und kauften in einem kleinen Supermarkt einen hölzernen Spachtel. Mehr Spiegeleier zum Frühstück!


Die Grosse Meeresstrasse führte weiter landeinwärts durch den Regenwald und kommt in Castle Cove wieder zur Küste, wo wir unser Lieblingspicknickgericht - Sardinen aus der Dose mit einer Scheibe Brot - zu Mittag aßen. Die Grosse Meeresstrasse bog dann nach Norden ab und führte weiter durch den Regenwald ins Landesinnere. Kurz hinter Princeton erreichten wir wieder die Küste und hielten kurz darauf am Besucherzentrum des Twelve Apostles Marine National Park. Dies war ein riesiger Parkplatz für diejenigen, die die weltberühmten Zwölf Apostel besichtigen wollten. Sie müssen weltberühmt gewesen sein, denn es gab einen Reisebus nach dem anderen mit Chinesen, Japanern, Indern und vielen anderen Nationalitäten. China und Japan müssen leer gewesen sein, denn sie schienen alle in Australien zu sein. Bei jeder Gelegenheit für ein Foto kamen sie uns so nahe, dass sie uns buchstäblich an den Schultern rieben. Neben dem Parkplatz befand sich ein Hubschrauberlandeplatz mit vier startenden und landenden Hubschraubern. Wir sahen Chinesen und Japaner, die Schlange standen und 175 AUD für einen 15-minütigen Hubschrauberflug über die Küste zahlten, um die 12 Apostel und viele andere ebenso berühmte Wahrzeichen zu sehen. Sie schienen mehr Geld als Verstand zu haben, denn das Wetter war bewölkt und extrem windig.


Als wir an unserem Campingplatz ankamen, stellten wir uns neben ein anderes Wohnmobil. Wir hatten ein langes, freundliches Gespräch mit den Leuten neben uns, die ursprünglich aus England kamen. Wir hatten viele Leute getroffen, die ursprünglich aus dem Vereinigten Königreich kamen, und wir verstanden uns gut mit ihnen. Vielleicht lag es am englischen Akzent, denn sie merkten, dass wir Engländer/Europäer und keine Australier waren.

Der Wind hatte zugenommen, und es war bewölkt und kühl, als wir unseren Campingplatz besichtigten, um herauszufinden, wo sich alle Annehmlichkeiten befanden.       

 

8. Februar 2025


Lisa:

Am Samstagvormittag sind wir zum Dorf gelaufen. Am Strand der Bucht gab es eine Sportveranstaltung mit vielen Zuschauern. Wir gingen dorthin, um herauszufinden, was da los war. Es handelte sich um den alljährlichen Wettkampf im Meeresschwimmen, bei dem die Schwimmer zweimal die ganze Bucht durchschwimmen mussten. Das Wasser war eiskalt, und wegen des Sturms, der vielen Felsen und der auflaufenden Flut war es eine schwierige Aufgabe. Aufgrund der ungewöhnlich stürmischen Bedingungen war die Schwimmstrecke von drei auf zwei Runden verkürzt worden. Die Zuschauer begrüßten jeden Schwimmer, der die Strecke absolvierte, aus der Brandung kam, den Strand hinauflief und die Ziellinie überquerte, mit großem Beifall. Es gab mehrere Gruppen von Schwimmern unterschiedlichen Alters und Könnens. Der Wettkampf ging noch weiter, lange nachdem wir gegangen waren.

 

Wir hatten noch einiges zu sehen: Wir fuhren zurück entlang der Großen Meeresstraße und bewunderten die Felsformationen und Buchten. Die weichen Kalksteinklippen an der Küste des Port Campbell National Park und des Bay of Islands Coastal Park wurden im Laufe der Jahrtausende von der wilden See und den heftigen Winden erodiert und haben die Klippen zu Felsen, Bögen und Inseln geformt. Viele Schiffe sind an dieser felsigen Küste gestrandet, was der Bucht den Namen „Schiffbruch-Küste“ einbrachte. Das Gebiet ist gut organisiert, und die wunderschönen Orte sind über Wanderwege und Aussichtsplattformen zugänglich. Es war faszinierend, auf den Stegen oberhalb der Klippen entlangzugehen und die verschiedenen Felsformationen und Grotten zu sehen, die von stürmischem Wasser umgeben sind. Wie Hunderte anderer Touristen besuchten wir Orte wie die London Bridge, die Grotte, die Bay of Martyrs und die Bay of Islands. Dave wird die von uns besuchten Orte genauer beschreiben. Anschließend machten wir eine kurze Pause in einem Café in Peterborough, um uns aufzuwärmen, bevor wir weitere Sehenswürdigkeiten besichtigten.

 

Dave:

Ich war um 06:15 Uhr aufgewacht, und es war eine kühle und sehr windige Nacht gewesen. Dicke Wolken begrüßten uns, und die Vorhersage sagte für den ganzen Tag dasselbe voraus. Während des Frühstücks gab es einen kurzen, heftigen Schauer. Nachdem wir unsere Tagebücher geschrieben und E-Mails gecheckt hatten, machten wir einen kurzen Spaziergang durch das rückwärtige Tor des Campingplatzes zum Strand. Dort fand gerade ein jährlicher Schwimmwettbewerb zwischen den Langstreckenschwimmvereinen der umliegenden Orte statt. In der Bucht waren vier Markierungen aufgestellt, und es ging darum, wer am schnellsten durch die Brandung laufen, zwei Runden um die Markierungen in der Bucht drehen und dann durch die Brandung zurückschwimmen und den Strand hinauf zum Ziel laufen konnte. Die Strecke war wegen des Windes, des Seegangs und der ablaufenden Flut abgekürzt worden. Wenn man die raue See und die stürmische Brandung sieht, könnte man meinen, diese Leute seien verrückt. Aber immerhin waren 25 Leute auf Surfbrettern, mehrere Boote und Marshalls, die vom Steg aus beobachteten, anwesend; dazu drei Rettungsschwimmer im Wasser, bereit, ihnen beizustehen, falls die Flut und die Brandung sie überwältigten. Das waren in der Tat tapfere Seelen, und sie wurden von den Zuschauern gebührend unterstützt.

 

Wir fuhren weiter nach Westen entlang der Großen Meeresstraße und hielten an verschiedenen Aussichtspunkten berühmter Stätten im Port Campbell National Park, London Bridge, The Grotto und dem Bay of Islands Coastal Park; Bay of Martyrs, Bay of Islands und Boat Bay. Jeder einzelne der berühmten Orte, an denen wir anhielten, raubte uns den Atem und wurde durch die stürmische See, die dramatischen, farbenfrohen Klippen und den sich verdunkelnden Himmel sehr bereichert.


Danach fuhren wir zurück zu unserem Campingplatz, und es blieb kalt, windig und bewölkt. Gegen 19:00 Uhr wurde das Wetter richtig miserabel, und wir erlebten häufige Regenschauer. Auf unserem Campingplatz, auf dem normalerweise Kinder auf Fahrrädern herumturnen und Leute draußen sitzen und sich unterhalten, essen und trinken, war es so still wie in einem Grab.


Wir entschieden uns für einen dreitägigen Aufenthalt im NRMA Port Campbell Holiday Park, weil er ein hervorragender Ausgangspunkt für die Erkundung der beliebtesten Highlights der Großen Meeresstraße war. Hier sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die wir besucht haben:


1. Zwölf Apostel (10 Minuten Fahrt). Das berühmteste Wahrzeichen entlang der Großen Meeresstraße, diese Kalksteintürme ragen dramatisch aus dem Meer. Am besten bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang zu sehen.

2. Loch Ard Gorge (5 Minuten Fahrt). Eine atemberaubende Bucht mit türkisfarbenem Wasser, hoch aufragenden Felsen und einer tragischen Schiffswrack-Geschichte. Hier gibt es mehrere Wanderwege und Aussichtspunkte, und in der Nähe befindet sich ein kleiner Friedhof, auf dem einige der Schiffbrüchigen begraben sind.

Die Geschichte des Schiffbruchs von Loch Ard (1878).

Die Loch Ard, ein Dreimastklipper, segelte von England nach Melbourne, als sie am 1. Juni 1878 in eine Katastrophe geriet. Drei Monate nach Beginn der Reise und nur wenige Tage vor dem Ziel geriet das Schiff in der Nähe der Küste in starken Nebel. Bevor die Besatzung reagieren konnte, lief es auf ein Riff in der Nähe von Muttonbird Island auf, nahe der heutigen Loch Ard Gorge. Von den 54 Menschen an Bord überlebten nur zwei. Eva Carmichael (18), eine irische Einwanderin, die mit ihrer Familie unterwegs war, und Tom Pearce (18), ein Schiffslehrling, der es schaffte, ans Ufer zu schwimmen und dann ins Meer zurückkehrte, um Eva zu retten. Tom fand Unterschlupf in einer Höhle und half Eva später, sich in Sicherheit zu bringen. Schließlich kletterte er die Klippen hinauf, um in einem nahe gelegenen Gehöft Hilfe zu suchen. Obwohl die Öffentlichkeit auf eine Romanze zwischen den beiden Überlebenden hoffte, kehrte Eva nach Irland zurück, während Tom eine erfolgreiche Karriere bei der Marine machte.

3. Gibson Steps (10 Minuten Fahrt). Die 86 Stufen an der Steilküste hinunter zum Strand hinabsteigen, um die Kalksteintürme und massiven Felsen aus der Nähe zu betrachten.

4. London Bridge (London Arch) (10 Minuten Fahrt). Ein natürlich entstandener Felsbogen, der einst mit dem Festland verbunden war, bevor er 1990 teilweise zusammenbrach.

5. Die Grotte (12 Min. Fahrt). Eine malerische Felsformation, in der ein Dolinenloch auf den Ozean trifft und ein natürliches Felsbecken bildet.

6. The Arch (8 Min. Fahrt). Eine weitere vom Meer geformte Felsformation, die eine großartige Fotomöglichkeit bietet.

7. Bay of Martyrs & Bay of Islands (15-20 Minuten Fahrt). Diese Aussichtspunkte an der Küste sind weniger überlaufen als die Zwölf Apostel, aber ebenso atemberaubend: dramatische Felsformationen und endlose Ausblicke auf das Meer.


Hier ist eine Auswahl unserer Fotos von diesen  Sehenswürdigkeiten:














9. Februar 2025


Lisa:

Es hatte in der Nacht geregnet, und der Campingplatz war schlammig. Es war windig und kalt, und es war weiterer Regen vorhergesagt. So hatten wir uns Australien nicht vorgestellt. Wir hatten davon geträumt, die meiste Zeit im Freien zu verbringen und draußen im Sonnenschein zu frühstücken und zu essen. Aber jetzt verbrachten wir die meiste Zeit drinnen in unserem kleinen, engen Wohnmobil, weil es zu kalt und zu windig war, um draußen zu bleiben. Das macht nichts. Wir sind hier, und wir machen das Beste daraus.


Am Vortag hatte uns eine nette Dame im Port Campbell Visitor Centre Tipps gegeben, was man in der Gegend alles unternehmen könnte. Heute Morgen, am Sonntag, gingen wir also zurück zum Besucherzentrum des Twelve Apostles National Park und liefen die Gibson Steps hinunter, um die Felsformation und die Klippen vom Strand aus zu sehen. Anschließend bewunderten wir den Razorback-Felsen, dessen Name von seiner zerklüfteten, schmalen Form herrührt. Danach erkundeten wir die Felsformationen auf der Westseite von Port Campbell, die ebenso schön, aber weniger bekannt und weniger von Touristen besucht ist. Anschließend besuchten wir den Ort des Schiffswracks von Loch Ard, dessen Geschichte Dave beschreiben wird. 

 

In Vorbereitung auf diese Reise hatten wir nach Informationen über die Große Meeresstraße gesucht, und die meisten Fotos zeigten die atemberaubenden Felsformationen vor einem strahlend blauen Himmel. Das war es, was wir zu sehen erwarteten. Doch was wir zu sehen bekamen, war ein ganz anderes Bild: grauer Himmel, Regen, Sturm, Wind, Seenebel. Nach der ersten Enttäuschung änderten wir unsere Einstellung und begannen, diese berühmten Felsen vor dem Hintergrund der stürmischen See zu fotografieren, wenn die Stürme die Wellen gegen die Felsen schlugen, was am besten erklärt, wie die Erosion der zwölf Apostel und anderer Kalksteinfelsen zustande kam.


Wir waren von jedem Ort sehr beeindruckt und bewunderten die Farbe der Felsen sowie die trockene, wilde und robuste Buschvegetation auf den Klippen. Wir hielten auch nach Wildtieren Ausschau, konnten aber keine entdecken, möglicherweise weil es tagsüber zu viele Touristen gab. Allerdings fand ich Dave auf einer der Aussichtsplattformen auf einer Bank sitzend und seine Fotos betrachtend, und er hatte nicht bemerkt, dass ein Echidna (eine australische Stachelschweinart) auf ihn zuging. Ich habe sie fotografiert, aber als Dave sich bewegte, verschwand sie schnell unter den Brettern der Aussichtsplattform.

Morgen werden wir unsere Fahrt nach Westen entlang der Großen Meeresstraße fortsetzen, die in Warrnambool endet.

 

Dave:

In der Nähe gab es eine Disco, und um 01:30 Uhr war der Lärm der betrunkenen Jugendlichen ohrenbetäubend. Vielleicht waren das die Nachwirkungen des Schwimmwettbewerbs? Kein Wunder, dass die australische Polizei das Trinken auf öffentlichen Plätzen verboten hatte. Um 07:00 Uhr war der Himmel bleiern, und der Wind wehte weiter. Ich weckte Lisa und machte ihr einen Tee. Es hatte über Nacht geregnet, und die Leute hatten den Campingplatz verlassen oder waren gerade dabei, ihn zu verlassen. Ich überprüfte die Temperatur auf meiner Uhr: 18 Grad, aber gefühlte 13 Grad.

Wir fuhren weiter, um die anderen berühmten Orte östlich von Port Campbell zu erkunden: Gibson Steps, Lock Ard Gorge und den Friedhof, auf dem einige der Schiffbrüchigen begraben sind. Von dort aus fuhren wir zurück nach Port Campbell, wo wir in einem Café eine Tasse Kaffee tranken und eine Fleischpastete aßen. Köstlich! Danach fuhren wir nach Timboon, einer kleinen Stadt im Landesinneren. Der Wind blies weiter, und der Himmel drohte zu regnen, als wir die Stadt erkundeten. Es gab einen Bauernmarkt, aber als wir ankamen, war er gerade zu Ende.

Wir kamen um 16:00 Uhr zurück zum Campingplatz. Der Platz war fast menschenleer, da die meisten Leute über das Wochenende gekommen waren. Das Wetter besserte sich, und der Regen ließ nach, aber der Wind blies weiter. Das Internet war auf dem Campingplatz wie in der ganzen Stadt immer noch nicht verfügbar.



10. Februar 2025


Lisa:

Wir fuhren früh los, weil wir zu unserem nächsten Ziel, Port Fairy, wollten, wo die Wettervorhersage Sonnenschein und eine Temperatur von 25°C voraussagte. Das klang viel besser als die 18C (gefühlte 13C) in Port Campbell. Wir wollten schnell weg von dem schlechten Wetter und von diesem Campingplatz, der schlammig und verwahrlost war. Wir deckten uns in einem großen Supermarkt in Warrnambool ein, kurz nachdem die Große Meeresstraße in Allansford endete, und es war immer noch kalt und windig, als wir weiterfuhren.


Als wir uns Port Fairy näherten, kam die Sonne heraus, und wir fuhren in das charmante Küstenstädtchen ein. Es hat atemberaubende Strände, zerklüftete Klippen und eine entspannte Atmosphäre. Im Stadtzentrum gibt es wunderschöne historische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Wir schlenderten die Hauptstraßen entlang, in denen es viele Geschäfte und Cafés gibt. Im alten Backhaus, das für seine Jakobsmuschelpasteten berühmt ist, tranken wir Tee und Kaffee. Sie waren köstlich. Dann machten wir uns auf den Weg zum Campingplatz, der viel schöner war als der in Port Campbell. Die Duschen und Toiletten waren zwar etwas veraltet, aber angenehm und sauber. Wir fühlten uns sofort wie zu Hause.


Leider war es immer noch sehr windig, aber wenigstens kam die Sonne heraus. Wir fuhren los, um die Gegend zu erkunden, und gingen auf einem Küstenpfad auf Griffith Island spazieren. Griffith Island ist ein beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber und bekannt für seine Wanderwege, die atemberaubende Aussicht auf die umliegende Küste und den historischen Leuchtturm. Wir erreichten die Insel über einen Damm und wanderten auf dem Küstenweg über schwarze Felsen und Sandstrände zum Leuchtturm, der 1859 erbaut wurde und noch heute in Betrieb ist. Wir spazierten um ihn herum und genossen die Aussicht. Es war zwar sonnig, aber sehr windig, so dass wir uns nicht lange dort aufhielten.


Wir kehrten zu unserem Campingplatz zurück, und nach dem Abendessen überredete ich Dave zu einem Dominospiel, das ich vor ein paar Tagen in einem Geschäft in Anglesey gekauft hatte. Er hat gewonnen, jedes Mal. Das ist ärgerlich. Ich muss üben, um zu gewinnen.


Dave:

Der Wind hatte über Nacht ein wenig nachgelassen, aber es war immer noch bewölkt. Um 08:15 Uhr fuhren wir vom Campingplatz aus zu unserem nächsten Ziel, dem Big4 Port Fairy Holiday Park in Port Fairy. Es war, als wäre uns eine Last von den Schultern genommen worden, denn der Campingplatz, der schon bessere Tage gesehen hatte, machte einen bedrückten Eindruck, was durch das düstere Wetter nicht gerade gefördert wurde. Wir fuhren durch Peterborough in Richtung Warrnambool, wo wir kurz vor 10:00 Uhr an einem Coles-Supermarkt in einem großen Einkaufszentrum anhielten, um unsere Vorräte aufzufüllen. Wir zählten die Tage bis wir das Wohnmobil am Apollo-Depot in Sydney ablieferten und schätzten, was wir brauchen würden. Zu wenig, und wir würden durstig und hungrig sein; zu viel, und wir würden es wegwerfen müssen. Wir hatten zwei weitere Campingplätze gebucht, aber es gab keine Garantie, dass es dort oder in den nahe gelegenen Städten Läden gab. Wir fuhren weiter durch eine eintönige, leblose Landschaft auf schnurgeraden Straßen unter einem wolkenverhangenen Himmel.

Wir fuhren nach Port Fairy, um uns einen Überblick über die Stadt zu verschaffen, und als wir das taten, kam die Sonne heraus - ein gutes Omen. Wir parkten an der Hauptstraße, um den IGA-Supermarkt der Stadt zu erkunden, und waren beeindruckt von ihm. Wir fragten, ob sie Jakobsmuschelpasteten verkauften, was sie nicht taten, aber die Dame, die wir fragten, sagte uns, wer sie verkaufte - das alte Backhaus um die Ecke - und fügte hinzu, dass sie die besten der Welt seien. Was für eine Aussage. Wir setzten uns an einen Tisch im Freien und bestellten die „besten Jakobsmuscheln der Welt“ sowie eine Tasse Tee und Kaffee. Ja, sie waren wirklich sehr gut. Wir fuhren zu unserem Campingplatz, checkten ein und schlugen unser Lager auf.

Was für ein Unterschied zwischen diesem Lager und unserem letzten. Wir waren zurück in einer Landschaft mit grünen Freiflächen und sauberen Einrichtungen. Es ist wirklich ein sehr gut geführter Campingplatz. Nach einer kurzen Pause fuhren wir bei wolkenlosem Himmel zurück in die Stadt und parkten am Bootssteg. Die Karte, die wir an der Rezeption des Campingplatzes erhielten, zeigte einen 3 km langen Spaziergang um eine kleine Insel, auf der sich auch ein Leuchtturm befand. Die Insel hieß Griffith Island und beherbergte eine Kolonie von Kurzschwanz-Sturmtauchern, die von den Walfängern, die diese Insel vor Jahren aufgesucht hatten, auch Hammelvögel genannt wurden. Sie nannten sie Hammelvögel, wegen ihres Fleisches und ihres Öls. Es war Brutzeit der Vögel, und wir mussten auf dem Pfad bleiben. Teilweise ging es an Sandstränden und kleinen Buchten entlang - zum Glück herrschte gerade Ebbe. Es war ein wunderbarer Spaziergang, wenn auch anstrengend, denn der Wind war so stark, dass wir unsere Sonnenhüte nicht aufsetzen konnten, weil wir Angst hatten, sie zu verlieren. Die Insel war außerdem teilweise durch schwarze Riffe geschützt, die gewaltige Wellen erzeugten, wenn die Brandung an sie prallte.

Als wir zum Campingplatz zurückkehrten, erledigten wir unsere täglichen Aufgaben wie Tagebuch schreiben und Fotos bearbeiten. Danach kochte Lisa die schwarzen Tigergarnelen und Lengfischfilets, die wir im Coles-Supermarkt gekauft hatten. Köstlich!


Das Essen ist fertig!
Das Essen ist fertig!

 

11. Februar 2025

Lisa:

Wir wachten an einem wunderschönen Tag mit Sonnenschein auf; sogar der Wind hatte nachgelassen. Nach dem Frühstück fuhren wir zurück in die Stadt. Während unserer Zeit in Australien haben wir gute Erfahrungen mit den Mitarbeitern in den Touristeninformationszentren gemacht. Sie kennen sich in ihrem Gebiet aus und sind immer bereit, Informationen und Empfehlungen zu geben. So auch in Port Fairy. Ausgestattet mit Karten und einer Liste von Empfehlungen verließen wir das Zentrum und erkundeten die kleine Stadt und ihre Strände. Leider hatten wir das jährliche Jazzfestival verpasst, das am letzten Wochenende stattgefunden hatte. Es war einer der wenigen Tage während unserer Reise, an denen es war warm und windstill war. Ich genoss es.

Der Leuchtturm auf der Griffith Insel
Der Leuchtturm auf der Griffith Insel

Nachdem wir ein wenig durch die Stadt gelaufen waren, entschieden wir uns, den Nachmittag am Strand zu verbringen. Wir fanden einen schönen, kleinen, geschützten Strand mit dem wunderbaren Namen Erbsensuppenstrand, und hier ließen wir uns für ein paar Stunden nieder. Wir genossen die Sonne und die Wärme und plantschten im Wasser. Das Wasser war nicht sehr tief, und das Schwimmen war nur begrenzt möglich, aber wir genossen die Zeit dort in vollen Zügen. Bald war es an der Zeit, zurückzufahren. Wir spazierten ein letztes Mal um die schöne Griffith Island, besuchten den Leuchtturm und kehrten dann zum Campingplatz zurück.



Dave:

Ich wachte um 06:45 Uhr auf und Lisa kurz danach. Lisa steckte eine Ladung Wäsche in die Waschmaschine des Campingplatzes, während ich das Frühstück vorbereitete. Heute war es windstill, es war wärmer und die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel. Wir fuhren zum Touristeninformationszentrum, um zu sehen, was es dort zu sehen gibt, und aßen anschließend im Backhaus eine Jakobsmuschelpastete zusammen mit einem Kaffee.

In der Stadt gibt es vier Erbsensuppenstrände zur Auswahl, und wir entschieden uns für Erbsensuppenstrand Nummer 1. Dies war ein geschützter Strand, der durch die dunklen Felsenriffe geschützt war. Wir verbrachten ein paar Stunden mit Schwimmen und Sonnenbaden bis 15:30 Uhr. Dies war unser letzter Nachmittag in Port Fairy, und wir beschlossen, um Griffiths Island herumzulaufen und ein letztes Mal den Leuchtturm zu besuchen. Die Kolonie von Kurzschwanz-Sturmtauchern muss sich der Zeit der Migration genähert haben, denn sie waren sehr aktiv. Der 3 km lange Spaziergang um die Insel war wunderschön, zumal der Wind nachgelassen hatte und die Aussicht auf den blauen Himmel und die an die schwarzen Riffe krachende Brandung des Südlichen Ozeans einem den Atem raubte. Ja, das ist ein Ort, an den man zurückkehren möchte.  

 



 

 

4.1. Wilsons Prom National Park

 

31. Januar 2025

 

Lisa:

Die Reise zurück nach Melbourne verlief nicht so reibungslos, wie wir es erwartet hatten. Wir hatten ein paar Auseinandersetzungen mit der Fluggesellschaft Jetstar. Wir hatten über Trailfinders einen Economy-Rückflug von Melbourne nach Hobart gebucht. Auf dem Hinflug mit Virgin Airways gab es keine Probleme, aber auf dem Rückflug mit Jetstar hatten sich die Regeln geändert. Sie erlaubten nur noch 7 kg Handgepäck pro Person und hielten sich strikt daran. Das war für uns ein Problem, denn unser Handgepäck wog 8,5 kg (für mich) und 10,5 kg (für Dave). Wir trugen alles, was wir konnten, wie Mützen, Schals, Kopfhörer und Jacken am Körper.

Mit unserer teuren Kameraausrüstung, den Lithiumbatterien und den Kabeln lagen wir aber immer noch über dem Limit. Unser Argument war, dass man Lithiumbatterien nicht im aufgegebenen Gepäck verstauen darf, und wir wollten nicht, dass unsere Kameras im Frachtraum herumgeworfen werden. Wir hatten mit unseren Tickets 20 kg Freigepäck im Frachtraum gekauft, das wir nicht aufgebraucht hatten. (Ich hatte 14 kg und Dave 16,8 kg.) Alle Verhandlungen und Argumente halfen nichts. Wir mussten 150 AUD (90 Euros) für uns beide bezahlen. Das war kein großer Betrag. Trotzdem fühlten wir uns betrogen, da es auf dem Flug nach Hobart keine Probleme gegeben hatte. Wir empfanden dies nicht als ein freundliches, entspanntes Zeichen australischer Gastfreundschaft. Sah ich ein Zeichen der Zufriedenheit auf dem Gesicht der Jetstar-Dame, als ich ihr unsere Karte zum Bezahlen übergab? Ja! Das ist halt manchmal das Problem, wenn man einen Billigflug bucht. Am Ende ist er gar nicht so billig.

Am Abend trösteten wir uns mit einem ausgezeichneten Barramundi-Fischessen und einer Flasche australischen roten Shiraz in unserem Holiday Inn Flughafenhotel in Melbourne.

 

1. Februar 2025

 

Dave:

Nach einem ausgezeichneten Frühstück im Hotel bestellte ich ein Uber-Taxi für 09:15 Uhr und um 09:30 Uhr wurden wir am Apollo Campervan-Depot in Melbourne abgesetzt.

Am Check-in-Schalter gab es eine lange Schlange. Wir füllten alle notwendigen Papiere mit dem sehr effizienten Manager aus. Wir erklärten ihm die Probleme, die wir in Tasmanien gehabt hatten, und er erstattete uns den Mietpreis für einen Tag und entschuldigte sich dafür, dass er nicht mehr tun könne. Es gab eine weitere Wartezeit, während sie unser Wohnmobil säuberten und überprüften, um zu vermeiden, dass wir nochmals so viele Probleme wie mit unserem vorherigen Fahrzeug haben. Na toll. Um 11:30 Uhr war unser Wohnmobil fertig und wartete auf dem Parkplatz auf uns. Wir gingen hin, um es zu inspizieren, aber es gab ein Problem.

Dieses Wohnmobil war 7 m lang. Wir bestanden auf einem 5 m langen Wohnmobil, denn das hatten wir schon im Sommer bestellt und das aus gutem Grund. Das kleinere war handlicher und ließ sich leichter auf Supermarktparkplätzen abstellen, und Lisa hätte sich mit dem größeren Wohnmobil unwohl gefühlt.

Aber den kleineren 5-Meter-Camper hatten sie nicht vor Ort. Nach mehreren Telefonaten dauerte es weitere zwei Stunden, bis sie einen besorgt hatten. Wir fuhren um 13:30 Uhr los und schon mussten wir anhalten, um zu tanken. Unser Paket sah eigentlich vor, mit vollem Tank zu starten und mit leerem Tank zurückzukehren. Aber dieser Teil des Vertrages war nun schon einmal nicht eingehalten worden. Eine weitere Verzögerung! Wir haben die Quittung aufbewahrt und werden den Betrag zurückerstattet bekommen, wenn wir das Wohnmobil zum Appollo-Depot in Sydney zurückbringen.

 

Wir verließen uns auf unser TomTom, das uns durch Melbourne zu unserem nächsten Ziel führte: Big4 Wilsons Prom Holiday Park. Als wir durch Melbourne fuhren, gab es viele gebührenpflichtige Straßen und der Verkehr war grauenhaft. Auf der Autobahn kam der Verkehr wegen eins Unfalls komplett zum Erliegen.Wir fuhren langsam weiter und sahen viele Krankenwagen, Feuerwehrfahrzeuge und Polizeiautos. Ein Apollo-Wohnmobil war mit einem Auto zusammengestoßen. Die vordere Seite des Wohnmobils hatte die volle Wucht des Aufpralls abbekommen, und die Fahrerseite des angefahrenen Autos war eingedrückt worden. Wir dachten sofort an die Leute vor uns im Apollo-Depot, die gerade mit ähnlichen Wohnmobilen losgefahren waren.

Kurz darauf entdeckte Lisa auf ihrem Handy einen Coles-Supermarkt, und so machten wir einen kurzen Abstecher und deckten uns mit hervorragendem Fisch, Gemüse und Wein aus dem angrenzenden Getränkeladen ein. Wir kamen um 18:15 Uhr auf dem Campingplatz an, und es war sehr windig.

Es war bereits 20:00 Uhr, als wir unseren Camper an Wasser, Elektrizität und Abwasser anschlossen, unsere Koffer auspackten und unsere Vorräte verstauten. Wir tranken ein Bier und kochten eine Vorspeise aus in der Mikrowelle zubereiteten Maiskolben, gefolgt von schwarzen Tigergarnelen und rosa Lengfisch. Nach einem sehr anstrengenden Tag war das genau das Richtige. Wir sahen uns ein Musikvideo an und um 22:15 Uhr waren wir schon eingeschlafen.

 

 

Lisa:

Das Wohnmobil, das sie uns übergaben, war 7 m lang und würde überall herausragen, wo wir es abstellten. Ich würde mich nicht wohl dabei fühlen, mit einem so großen Monster über die kleinen Straßen der Nationalparks zu fahren. Die netten Leute von Apollo dachten, sie würden uns einen Gefallen tun und dass wir uns über das Upgrade und mehr Platz im Camper freuen würden. Sie konnten nicht verstehen, dass wir das nicht wollten. Wir bestanden darauf, das zu bekommen, was wir bestellt hatten - einen 5 m langen Mini-Camper. Aber sie hatten keinen in der langen Reihe der Wohnmobile, die draußen geparkt waren. Unglaublich!


Kein Apollo mini zu finden? Unglaublich!
Kein Apollo mini zu finden? Unglaublich!

Die Mitarbeiter suchten verzweifelt, telefonierten und schickten E-Mails, um ein solches Wohnmobil aufzutreiben. Schließlich, nach 2 Stunden, fanden sie eines. Es war keine Zeit, es zu reinigen, also nahmen wir es so, wie es war, und fuhren schnell weiter, da uns die Zeit davonlief und wir noch vier Stunden Fahrt vor uns hatten, um unser nächstes Ziel zu erreichen. Der Wagen hatte einen hohen Kilometerstand, klapperte und hatte, wie wir später feststellten, ein paar Mängel, und einige Dinge funktionierten nicht. Aber wir konnten uns nicht beschweren, denn das war die Größe des Wohnmobils, die wir nun einmal gewollt hatten und auf die Schnelle war wohl nichts Besseres aufzutreiben.

 

Es dauerte lange, aus Melbourne herauszukommen und sich durch die Staus in der Stadt und auf der Autobahn zu kämpfen, da es ein Wochenende war. Ich rief den Campingplatz an, um sie zu informieren, dass wir uns verspäten würden. Das war kein Problem. Nachdem ich die restliche Gebühr per Telefon bezahlt hatte, erhielt ich den Zugangscode und Informationen zu den Einrichtungen des Campingplatzes. Wir kamen kurz nach 18 Uhr auf dem Big4 Wilsons Prom Holiday Park an. Es war sehr windig, und es hatte gerade angefangen zu regnen. Unser Stellplatz lag direkt am Strand. In der Sicherheit unseres Wohnmobils konnten wir die Surfer beobachten, die in den Wellen auf und ab segelten und den Sturm und den Regen genossen. Seltsame Leute, diese Australier!

 

 

2. Februar 2025

 

Lisa:

Am nächsten Morgen hörte es auf zu regnen, und wir frühstückten draußen mit Blick auf die Bucht. Leider konnten wir nur selten draußen essen, da es oft zu kalt oder zu windig war. Nach dem Frühstück erkundeten wir die Gegend und wanderten über einen Waldweg zum Duck Point (Entenpunkt). Die etwa 20 dunklen Vögel, die wir in der Ferne sahen, sahen nicht wie Enten aus. Sie hielten ihre Köpfe elegant in die Höhe und als wir näher kamen, stellte sich heraus, dass es sich um schwarze Schwäne handelte, die durch die Wellen glitten - von Enten war am Duck Point nichts zu sehen.

 

Am frühen Nachmittag kam die Sonne heraus und es wurde heiß. Wir fuhren in den Wilsons Prom National Park und in die Tidal River Area. Die Fahrt war unglaublich und führte kilometerlang durch Buschland und über sanfte Hügel. Von dort aus kann man viele Wanderungen durch den Nationalpark unternehmen. Wir fuhren zum Tidal River Caravan Park. Der Campingplatz war gut besucht und ausgebucht. Wir waren froh, dass wir nicht diesen Platz am Tidal River gewählt hatten, der der einzige Campingplatz im Nationalpark ist. Der Campingplatz hat 484 Stellplätze und war überfüllt mit riesigen Pickups, riesigen Wohnwagen und riesigen Wohnmobilen.


Riesige Fahrzeuge - Wieviel grösser gehts noch?
Riesige Fahrzeuge - Wieviel grösser gehts noch?

Wie wir später erfuhren, hatte die australische Regierung erst kürzlich beschlossen, die Gebühren für alle Nationalparks auf dem australischen Festland bis Juni zu erlassen. So nutzten viele Menschen die Gelegenheit, die Nationalparks an Wochenenden und Feiertagen zu erkunden, und das Personal in den Parks, Geschäften und Restaurants war mit der Zahl der Besucher komplett überfordert.


Am Dump Point mussten wir warten, bis wir den Wasserschlauch benutzen konnten, um unsere Toilettenkassette zu spülen, da die einzige Wasserquelle von einer Gruppe junger Australier in Beschlag genommen wurde, die ihr teures Hochseefischerboot reinigten und ihre frisch gefangenen Fische ausweideten, während das Wasser ununterbrochen lief.

"Habt ihr noch nie etwas von verantwortungsvollem Umgang mit Wasser gehört?", murmelte ich vor mich hin. Da in Australien gerade Hochsommer ist, hängen auf den meisten Campingplätzen Schilder, auf denen alle aufgefordert werden, wegen der Wasserknappheit Wasser zu sparen und sich beim Duschen an die Höchstdauer von drei Minuten zu halten. Macht nichts! Nach 10 Minuten Wartezeit wurde Dave ungeduldig und bat darum, den Schlauch für eine Sekunde benutzen zu dürfen. Widerwillig händigten sie ihn uns aus.

 

Im Tidal River Information Centre sammelten wir Informationen über die verschiedenen Wanderungen, die wir in den nächsten Tagen unternehmen konnten.

Wir wollten im dortigen Laden eine Flasche Wasser kaufen, aber der Preis von 8 AUD (4.50 Euros) für eine 500-ml-Flasche schreckte uns ab. Nicht, dass wir es uns nicht leisten könnten, aber es ging uns ums Prinzip. Ja, wir sind Touristen, aber wir wollten nicht übers Ohr gehauen werden. Im General Store im Dorf Yanakie, in der Nähe unseres Campingplatzes, kostete die Literflasche Wasser nur AUD 1,50 (0.80 Euros).

Auf dem Rückweg hielten wir an einigen Aussichtspunkten und bewunderten die atemberaubende Aussicht auf die verschiedenen Buchten mit ihrem blauen Wasser und dem noch blaueren Himmel. An einem der Aussichtspunkte trafen wir die indische Familie wieder, die uns zuvor großzügig zum Mittagessen eingeladen hatte. Anschließend fuhren wir nach Hause und kochten den köstlichen Fisch, den wir auf dem Weg von Melbourne hierher gekauft hatten. 

 


Leckerer Fisch!!
Leckerer Fisch!!

 

Dave:

Als wir aufwachten, hatte der Wind nachgelassen, die See war ruhig und in der Ferne konnten wir Meeresnebel sehen. Wir duschten, schrieben unsere Tagebücher und frühstückten neben unserem Wohnmobil und blickten auf die fernen Berge auf der anderen Seite der Bucht. Wir machten einen kurzen Spaziergang durch den Busch, der uns an den Strand führte. Von dort aus liefen wir zum Ende einer kleinen sandigen Halbinsel und dann am Strand zurück. An der Spitze der Halbinsel unterhielten wir uns mit einem Paar, das mit ihrem Hund spazieren ging. Sie kamen ursprünglich aus England und wir unterhielten uns angeregt mit ihnen. Es war herrlich, wieder draußen zu wandern. Als die Sonne rauskam war es heiß und es gab Warnungen vor extremer Hitze.  An der Rezeption war ein Schild, das uns mitteilte, dass die Regierung vor Buschfeuern warnt und kein Feuer auf dem Campingplatz erlaubt sei.

Um 13:45 Uhr fuhren wir zum Wilsons Prom National Park, um die Wanderwege in der Gegend zu erkunden und um herauszufinden, wo sich die "Dump Ezy"-Station befand, da unser Campingplatz aus irgendeinem Grund keine hatte. Um unsere Toilettenkassette zu entleeren, mussten wir 26 km zu dieser Station fahren oder in die Stadt Foster, die genauso weit nördlich liegt. In Tidal River gab es einen riesigen Campingplatz, und der war ausgebucht. Der Platz war so groß, dass es dort sogar ein Freiluftkino gab.

Dies war ein großes Wandergebiet und es war sehr heiß. Wir waren erstaunt über die vielen jungen Mädchen, die mit viel Make-up, falschen Wimpern und knappen Bikinis herumliefen. Ich glaube nicht, dass sie auf den Wanderpfaden unterwegs waren. Wir sahen uns den einzigen Gemischtwarenladen des Campingplatzes an, um zu schauen, ob es dort Fisch gibt. Sie hatten keinen. Aber sie hatten verrückte Preise. Was für ein Witz!

 

Eine indische Familie saß auf einer Bank unter einem überdachten Bereich und aß zu Mittag und es roch herrlich. Sie luden uns ein und reichten uns kleine Teller mit indischem Lammcurry und Huhn. Sie kamen ursprünglich aus Mumbai. Wir konnten der Einladung nicht widerstehen. Es war sehr lecker. Es erinnerte uns an unsere Zeit in Pune. Wir bedankten uns und überließen sie ihrem köstlichen Picknick.

Kurz darauf fuhren wir zurück und hielten an einer der vielen Aussichtsplattformen

neben der Straße. Wer außer uns sollte dort noch sein, wenn nicht diese indische Familie? Ihre Kinder saßen in den Autos und schauten auf ihre Handys, während die Eltern und Großeltern die Aussicht genossen. Die Oma war sehr erfreut, als wir uns noch einmal für das leckere Curry bedankten. Als wir zurückkehrten, tranken wir ein kaltes Bier und kochten ein weiteres leckeres Fischgericht.

 


Dave geniesst einen lauen Abend
Dave geniesst einen lauen Abend

 

3. Februar 2025

 

Lisa:

Am nächsten Tag wachten wir auf und sahen durch das Fenster unseres Wagens eine herrliche Morgendämmerung. Es bewölkte sich bald, aber es war immer noch warm. Wir beschlossen, die nahe gelegenen Städte und Dörfer zu erkunden. In der Stadt Foster suchten wir das Fremdenverkehrsamt auf und ließen uns inspirieren, was wir unternehmen sollten. Die freundlichen Mitarbeiter empfahlen uns ihre Lieblingsorte und wir folgten ihren Ratschlägen. Wir fuhren durch trockenes Buschland entlang der Strände von Yanakie, wanderten über die Felsen der Walkerville Bay, spazierten zum Cape Liptrap Lighthouse im Cape Liptrap Coastal Park und hielten an vielen Aussichtspunkten, um einen Blick auf die vielen Buchten mit ihrer charakteristischen Vegetation und Landschaft im Wilsons Prom National Park zu werfen. Am Horizont sahen wir dunkle Regenwolken aufziehen und von Zeit zu Zeit spürten wir einen leichten Nieselregen, aber das Wetter hielt. Es war ein sehr entspannter Tag.


Auf dem Cape Liptrap Küstenpfad
Auf dem Cape Liptrap Küstenpfad

 

Dave:

Es gab einen wunderbaren Sonnenaufgang, den wir vom offenen Fenster aus fotografierten.



Wir beschlossen, die gleiche Busch-Strand-Wanderung wie am Vortag zu machen. Danach bereiteten das Frühstück zu, das wir wegen der vielen Fliegen drinnen essen mussten. Die Wolken waren zurückgekehrt, aber es war immer noch heiß. Wir fuhren nach Fish Creek, hielten aber nicht an, da es dort nichts Interessantes zu besichtigen gab. Wir fuhren weiter in die Stadt Foster.

Foster ist eine hübsche Stadt und eine dieser Städte, die sich einfach richtig anfühlen. Wir fanden einen Supermarkt, füllten unsere Vorräte auf und fanden dann ein schönes Café gegenüber, in dem wir einen vietnamesischen Eiskaffee (normaler Eiskaffee, aber mit Kondensmilch) für mich und für Lisa eine Kanne Tee bestellten. Wir gingen zu einem Informationsbüro, um herauszufinden, was wir in der Gegend unternehmen konnten.

Dann fuhren wir nach Walkerville, um die berühmten Lime Kilns (Kalköfen) zu sehen. Wir konnten sie aber nicht finden. Was wir jedoch entdeckten, war ein sehr malerischer Felsenstrand.

Anschließend fuhren wir zum Cape Liptrap Leuchtturm. Diese 9 km lange Fahrt über eine unbefestigte Straße weckte Erinnerungen an Namibia und die rauen Waschbrettpisten in der Wüste.

Die Seitentür unseres Wohnmobils sprang immer wieder auf und wurde zwar durch die Sicherheitsverriegelung gehalten, aber wenn sie aufsprang, ertönte ein akustischer Alarm. Das passierte während der Fahrt mehrmals. Als wir auf dem Parkplatz des Leuchtturms ankamen, holte ich mein Multitool-Taschenwerkzeug heraus und justierte die Tür während eines Regenschauers. Die Aussicht vom Leuchtturm aus auf das Meer und den aufziehenden Sturm war fantastisch und wir machten viele Fotos.


Der Cape Liptrap Leuchtturm
Der Cape Liptrap Leuchtturm

Trotz der Regenschauer betrug die Temperatur 33 °C. Wir fuhren weiter zum Sandy Point, einem langen Sandstrand für Surfer. Wir überprüften unsere Kompasse und stellten fest, dass südlich von hier Burnie lag, der Ort, durch den wir an der Nordküste Tasmaniens gefahren waren.

Wir nahmen eine Abkürzung zurück, tankten in Yanakie und waren um 17:45 Uhr zurück auf dem Campingplatz. Wir duschten und waren froh, dass es windig war, denn der Wind hielt die Fliegen fern. Wir schrieben unsere Tagebücher und den Reiseblog, aßen Broccolini und anschließend Fisch zum Abendessen und waren gegen 22:15 Uhr fest eingeschlafen.

 

4. Februar 2025

 

Lisa:

Wieder wachten wir zu einem atemberaubenden Sonnenaufgang auf und machten einen Spaziergang durch den Busch und zurück am Strand entlang, und wieder zogen Wolken auf. Wir fuhren hinunter zum Tidal River und von dort den Hügel hinauf zum Parkplatz, dem Ausgangspunkt einer dreistündigen Rundwanderung zum Gipfel des Bergs Oberon.

Der Parkplatz war voll. Unser Nachbar vom Campingplatz wartete in seinem Auto bereits darauf, dass die frühen Wanderer zurückkehrten und einen Parkplatz frei machten. Schließlich gab er das Warten auf und beschloss, später zurückzukehren und in der Zwischenzeit etwas anderes zu unternehmen. Wir warteten weiter und hatten eine unangenehme Begegnung mit einer australischen Familie, die uns einen Parkplatz wegschnappte, der gerade frei geworden war, als sie ankamen.

Wir verschoben dann einen roten Verkehrsleitkegel um einen halben Meter, so dass wir genug Platz hatten, um unser Wohnmobil einzuparken, obwohl wir außerhalb der dafür vorgesehenen Stellplätze parkten. Als wir später zurückkamen, waren viele andere unserem Beispiel gefolgt, hatten die roten Hütchen umgestellt und parkten entlang der Straße in Richtung Parkplatz. Das war offensichtlich kein Problem.

Dann begannen wir unseren steilen Aufstieg durch den Regenwald zum Gipfel des Berges. Es war ein heißer und schwüler Tag und wir waren froh, dass wir ab und zu im Schatten laufen konnten. Die vielen großen und hartnäckigen Fliegen waren lästig, und wir schlugen ständig mit den Hüten, um sie zu verscheuchen. Ich wurde mehrere Male gestochen und die Stiche juckten fürchterlich.

Diese Fliegen nennt man Märzfliegen. Aber sie waren früh dran und es waren nur wenige. Man stelle sich vor, wie es im März in der Hochsaison sein würde.


Schließlich erreichten wir den Gipfel und wurden mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Viele Leute saßen auf den Felsen und genossen den Blick über die Küste und das Meer. Das tat gut nach der anstrengenden Wanderung. Der Rückweg war schneller; zum Glück hielt Daves Knie gut durch.


Aussicht vom Mount Oberon
Aussicht vom Mount Oberon

 Wir fuhren dann die lange, kurvenreiche Straße durch den Nationalpark entlang, besuchten weitere Aussichtspunkte und machten ein Picknick an einem der Aussichtspunkte, von dem aus man einen fantastischen Blick über die Bucht und die Bass Strait hatte. Anschließend gingen wir zum Squeaky Beach (so genannt, weil die Schuhe beim Betreten ein quietschendes Geräusch machen). Dieser Strand soll einer der besten Strände Australiens sein und die Bucht besticht durch einen langen goldenen Sandstrand. Viele Leute waren im Wasser und planschten in den Wellen. Die Sonne war herausgekommen und es war heiß. Herrlich! Auch wir sind ins Wasser gegangen. Es war kalt, aber sehr erfrischend, und es fühlte sich gut an. Genau das hatten wir uns von Australien erhofft. Später am Abend kam Wind auf und es wurde wieder kälter. Der kurze Sommer war vorbei.

 

 

Dave:

Wir haben schlecht geschlafen, vielleicht weil es im Wohnmobil zu heiß war. Wir hielten uns an unsere morgendliche Routine: ein Spaziergang durch den Busch und die Rückkehr über den Strand. Wir entschieden uns für die beliebteste Wanderung im Park, eine Wanderung zum Gipfel des Mount Oberon. Wir brachen gegen 10:00 Uhr auf und kamen 30 Minuten später am Parkplatz des Mount Oberon an. Der Parkplatz war voll und wir warteten, dass ein Platz frei wurde. 10 Minuten später kam ein SUV zur gleichen Zeit an wie ein Ehepaar, das von seiner Wanderung zum Gipfel zurückgekehrt war. Als der gerade erst angekommene SUV zu dem nun freien Parkplatz fuhr, machte ich die Insassen darauf aufmerksam, dass wir zuerst hier gewesen seien. Die Dame auf dem Beifahrersitz lächelte nur und der SUV-Fahrer fuhr unbeeindruckt auf den Parkplatz, auf den wir so lange so geduldig gewartet hatten. So sieht australische Gastfreundschaft aus.

 

Die Wanderung der Stufe 4 zum Gipfel des Berg Oberon führte stetig bergauf, und die gesamte Strecke von 8 km dauerte etwa 3 Stunden. Diese Wanderung ist der Höhepunkt des Wilsons Promontory National Park, und der Panoramablick auf die Küste ist einfach umwerfend. Vom Gipfel aus kann man die Tasmanische See, die vorgelagerten Inseln und die Mischung aus Busch und Wald, die sich an die steilen Hügel des Parks schmiegen, überblicken.

Es war in der Tat eine schweißtreibende Schinderei bis zum Gipfel, aber die atemberaubende Aussicht war die Mühe wert. Es war erstaunlich, wie viele Leute sich auf den Felsen drängten, um Fotos von der Aussicht zu machen. Der letzte Teil des Aufstiegs war eine Kletterpartie zwischen riesigen Felsen und Blöcken. Wir begannen die Wanderung bei bewölktem Himmel, und als wir den Gipfel erreichten, strahlte die Sonne.


Relaxen nach einem anstrengenden Aufstieg zum Gipfel des Mount Oberon
Relaxen nach einem anstrengenden Aufstieg zum Gipfel des Mount Oberon

Auf dem Rückweg fuhren wir zum Squeaky Beach, der so heißt, weil die Schuhe quietschten, wenn man über den Sand läuft. Wir verbrachten über eine Stunde am Strand, sonnten uns und versuchten, in der unerbittlich tosenden Brandung zu schwimmen. Am liebsten wären wir noch länger am Strand geblieben, aber wir mussten uns vor der heftigen Nachmittagssonne auf unserer zarten weißen Haut in Acht nehmen. Die Bedingungen waren perfekt - Sonne, Meer und Faulenzen am Strand. Endlich hatten wir das Gefühl, dass dies das Australien war, das wir uns vorgestellt hatten.

Als wir zum Campingplatz zurückkehrten, mussten wir unsere Handtücher und Rucksäcke waschen und unsere Sandalen trocknen, denn während wir in der Sonne gelegen hatten, war eine riesige Welle hereingebrochen und hatte alles durchnässt. Wir duschten und schrieben unsere Tagebücher, und während wir das taten, zogen die Wolken auf und der Wind nahm zu. Als wir den 13-Ampere-Stecker unseres Wasserkochers aus einer der umgedrehten Steckdosen zogen, war er mit klebrigem Ahornsirup beschmiert. Als wir nachsahen, fanden wir heraus, dass auch das Regal direkt über der Steckdose mit Ahornsirup bedeckt war. Die Vormieter des Wohnmobils hatten wohl ein Glas Sirup verschüttet und es nicht richtig gesäubert. Durch die Hitze von über 35 Grad war der Sirup geschmolzen und das Kabel hinunter in die Steckdose gelaufen. Lisa wischte es auf, und für den Moment war alles in Ordnung. Eine weitere Sache, die wir beanstanden würden, wenn wir den Camper in Sydney zurückgaben. Wir haben in unserem Camper gegessen, da es zu kalt und windig war, um draußen zu essen.

 


 

 

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